Wonne-Monat überrascht: Kein Langfristiger Anstieg der Mai-Temperaturen in Deutschland während der vergangenen 100 Jahre

Die globale Durchschnittstemperatur ist in den ersten Monaten dieses Jahres (2016) raketenhaft in die Höhe geschnellt (Abbildung 1). Hat nun plötzlich doch der fast schon in Vergessenheit geratene Klimawandel eingesetzt? Nein, es war nur die typische Reaktion auf den aktuellen El Nino. Das gleiche Spektakel hat es bereits 1998 gegegen, wobei eine enorme Temperaturspitze entstand (Abbildung 1). Die Spitze von 2016 überragt die El Nino-Wärme von 1998 sogar noch ein wenig. Da passt es ins Bild, dass der aktuelle El Nino laut NOAA sogar noch stärker als sein Vorgänger 1998 war.

Abbildung 1: Globale Temperaturentwicklung seit 1995 (UAH-Satellitendaten). Quelle: Woodfortrees nach Original-UAH-Daten.

 

Auch in Australien hat der El Nino voll zugeschlagen. Wie üblich in El Nino-Jahren überhitzen die Korallen des Great Barrier Reef und bleichen aus. Die Welt meldete am 29. März 2016:

Entsetzen über wahres Ausmaß der Korallenbleiche
Australien droht eine bislang beispiellose Umweltkatastrophe: Was Forscher jetzt am Great Barrier Reef dokumentiert haben, bezeichnen sie als schlimmste Korallenbleiche der Geschichte.

Fairerweise erläutert Die Welt auch die Ursache:

Die Schäden seien deutlich größer als bei den Korallenbleichen 1998 und 2002. Hughes widersprach damit einer früheren Einschätzung von Umweltminister Greg Hunt. „Sehr besorgniserregend ist, dass wir das südliche Ende der Korallenbleiche bislang nicht entdeckt haben.“ Ursache dürfte das Klimaphänomen El Niño sein, bei dem alle paar Jahre die Wassertemperatur im Pazifik steigt.

Dankenswerterweise werden im Artikel fernab des Klimaalarmimus auch weitere Gefahren genannt:

Das Great Barrier Reef ist auch durch andere Umwelteinflüsse gefährdet. Dazu gehören die Schifffahrt und der Hafenausbau an der australischen Küste, aber auch die korallenfressenden Seesterne, die Dornenkronen. Sie wiederum vermehren sich nach Vermutungen auch durch das nährstoffreiche Abwasser von Farmen in Küstennähe.

Am Ende noch ein Seitenhieb auf die Klimaaktivisten, die die El Nino-Korallenbleiche für ihre Zwecke instrumentalisieren:

Umweltschützer geben vor allem dem Klimawandel schuld am derzeitigen Zustand des berühmten Korallenriffs: „Wenn du dir all diese weißen Fotos ansiehst, dann blickst du in das Gesicht des Klimawandels“, sagte der Sprecher von WWF-Australia, Nick Heath.

Nun ist es so, dass sich die Korallen langfristig an steigende Temperaturen gut gewöhnen können. Ansonsten hätte es ja vor 100 Millionen Jahren während der Kreidezeit nicht die starke Verbreitung der Korallen gegeben, wie wir sie heute in den geologischen Schichten nachweisen können. Lesen Sie hierzu auch unsere folgenden beiden Blogbeiträge:

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Es ist bekannt, dass die Temperaturen in Deutschland während der letzten 150 Jahre um etwa ein Grad angestiegen sind. Weniger bekannt ist hingegen, dass es einen Monat gibt, der sich hartnäckig gegen diese Langzeit-Erwärmung sträubt. Es ist der Wonne-Monat Mai. Josef Kowatsch hat die ofiziellen Mai-Temperaturen des Deutschen Wetterdienstes seit 1915 in einer Temperaturkurve aufgetragen (Abbildung 2). Zu erahnen ist der 60-Jahres-Zyklus der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) und Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO), die das globale Klimageschehen systematisch beeinflussen.

Abbildung 2: Entwicklung der Mai-Temperaturen in Deutschland seit 1915. Daten: Deutscher Wetterdienst. Graphik: Josef Kowatsch. 

 

Zum Vergleich die PDO:

Abbildung 3: Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO). Von Giorgiogp2 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, 

 

Verblüffend die Ähnlichkeit, oder?

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Zum Abschluss noch etwas zum Schmunzeln. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) muss einen steten Strom an Klimaalarm produzieren. Mitte März 2016 hatte man wohl eine echte Nachrichtenflaute, so dass man auf die Schnelle mit Gewalt eine Nachricht zusammenschrauben musste. Aus dem Titel könnte man schließen, dass die Meldung vor allem für Vorschulkinder gedacht war:

Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen
Der Anstieg des Meeresspiegels könnte in Zukunft so massiv werden, dass ihn sogar ein noch nie dagewesener technischer Eingriff ins Erdsystem nicht lösen könnte – nämlich Wassermassen auf den Antarktischen Kontinent zu pumpen. Diese Idee von Geo-Engineering haben jetzt Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung durchgerechnet. Zwar würde das auf die Antarktis gepumpte Wasser dort gefrieren, sein Gewicht würde aber das Eis verstärkt in Richtung der antarktischen Küste drücken, wo dann Eismassen in den Ozean abbrechen. Damit das Wasser für ein Jahrtausend auf der Antarktis gespeichert werden kann, müsste es deshalb mindestens 700 Kilometer ins Landesinnere gepumpt werden. Dabei müsste ein Zehntel der aktuellen weltweiten Energieversorgung aufgewendet werden, um die derzeitige Anstiegsrate des Meeresspiegels auszugleichen.

Damit verbrät das PIK also die kostbaren Forschungsgelder: Mit Computerspielereien, bei denen Wasser auf die Antarktis gepumpt wird und dann geschaut wird, wie das neue und alte Eis langsam Richtung Küste gleiten. In der Pressemitteilung folgen allerlei Gedankenspiele, die man eher Teenagern zugetraut hätte als gestandenen Wissenschaftlern. Natürlich mit dabei Anders Levermann, der offenbar die Nachfolge von Stefan Rahmstorf als PIK-Chef-Klimaalarmist angetreten hat und nun regelmäßig in den PIK-News auftaucht.

Siehe auch:

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