Ungebremste Entwaldung lässt globale Temperaturen bis 2100 nach oben schnellen

Die Energiewende bereitet Kopfzerbrechen. So richtig hatte wohl keiner mitgerechnet, als alles geplant wurde. Nun hangelt man sich von Baustelle zu Baustelle. Kein großer Wurf. Beispiel Biotreibstoffe. Der große Appetit nach Palmöl hat zu großflächigen Rodungen in den tropischen Regenwäldern geführt. Während der grüngesonnene Autofahrer nun mit „reinem Gewissen“ mit Biosprit unterwegs ist, haben unzählige Waldbewohner ihre Heimat verloren. Großgrundbesitzer und Konzerne streichen üppige grüne Gewinne ein. Eine Studie der Cornell University konnte nun nachweisen, dass die Tropenwaldrodung den Klimawandel stärker befeuert, als lange angenommen. Wenn die Entwaldung mit dem heutigen Tempo weitergeht, wird dies bis 2100 die Temperaturen nach oben schnellen lassen. Ob die Designer der Energiewende dies bedacht hatten? Die Geister die ich rief… Hier die Pressemitteilung der Uni vom 5. September 2017:

Deforestation long overlooked as contributor to climate change
When it comes to tackling climate change, the focus often falls on reducing the use of fossil fuels and developing sustainable energy sources. But a new Cornell University study shows that deforestation and subsequent use of lands for agriculture or pasture, especially in tropical regions, contribute more to climate change than previously thought.

The new paper, “Are the Impacts of Land Use on Warming Underestimated in Climate Policy?” published in Environmental Research Letters, also shows just how significantly that impact has been underestimated. Even if all fossil fuel emissions are eliminated, if current tropical deforestation rates hold steady through 2100, there will still be a 1.5 degree increase in global warming.

“A lot of the emphasis of climate policy is on converting to sustainable energy from fossil fuels,” said Natalie M. Mahowald, the paper’s lead author and faculty director of environment for the Atkinson Center for a Sustainable Future. “It’s an incredibly important step to take, but, ironically, particulates released from the burning of fossil fuels – which are severely detrimental to human health – have a cooling effect on the climate. Removing those particulates actually makes it harder to reach the lower temperatures laid out in the Paris agreement.” She said that in addition to phasing out fossil fuels, scientific and policymaking communities must pay attention to changes in land use to stem global warming, as deforestation effects are “not negligible.”

While the carbon dioxide collected by trees and plants is released during the cutting and burning of deforestation, other greenhouse gases – specifically nitrous oxide and methane – are released after natural lands have been converted to agricultural and other human usage. The gases compound the effect of the carbon dioxide’s ability to trap the sun’s energy within the atmosphere, contributing to radiative forcing – energy absorbed by the Earth versus energy radiated off – and a warmer climate. As a result, while only 20 percent of the rise in carbon dioxide caused by human activity originates from land use and land-cover change, that warming proportion from land use (compared with other human activities) increases to 40 percent once co-emissions like nitrous oxide and methane are factored in.

“In the short term, the land use tends to have twice the radiative forcing as it should have had from the carbon dioxide because of the co-emissions, so it’s twice as important,” said Mahowald. Mahowald’s finding resonates with a previous paper she published in Global Biogeochemical Cycles in January, “Interactions Between Land Use Change and Carbon Cycle Feedbacks,” which showed that the carbon released by a deforested area is actually doubled over time because that area’s future potential to function as a natural sink – i.e., a habitat that can absorb carbon dioxide from the atmosphere – has been eliminated. “Normally people only think about what’s happening right now when they think about the carbon budget,” Mahowald said. “But if you think about what’s going to happen over the lifetime of that land, long into the future, you should multiply that land conversion by two to understand the net effect of it.”

As agriculture expands in tropical areas and the pressures to turn forest into croplands increase, Mahowald stresses the importance of using extended timelines to assess the impact these practices have on the climate. “We have a nice phrase: multi-centennial legacy of current land-use decisions,” she said. “When we think about climate change, we can’t stop at the end of the century. The consequences keep going for a couple more centuries.”

Noch so eine Energiewenden-Stilblüte: Holzpellets und selbstgeschlagenes Holz lassen einen in der Illusion, man würde besonder grün und nachhaltig heizen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. In London plant man nun, die Holzverfeuerung zu verbieten. Die daraus resultierende Luftverschmutzung droht die Stadt in das vorletzte Jahrhundert zurück zu katapultieren, als der Ruß aus unzähligen Londoner Kaminen die berühmtberüchtigten Dauernebel an der Themse auslöste.

FDP-Chef Christian Lindner hat die Zeichen der Zeit erkannt und fordert die Abschaffung der verrückten Subventionen bei den Erneuerbaren Energien, wie er im Tagesspiegel Ende Juni 2017 in einem Gastbeitrag schrieb:

„Von wegen Reform – das EEG muss weg“

FDP-Chef Christian Lindner fordert ein Ende der EEG-Reform. Statt auf bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, fokussiert sich Deutschland geradezu religiös überhöht auf den Klimaschutz. 

Das Jahrhundertprojekt Energiewende ist gescheitert. Keines der vereinbarten Ziele wird gegenwärtig erreicht: Der Klimaschutz kommt nicht voran, die Energiepreise steigen, belasten uns als Stromverbraucher genau so wie Industrie und Mittelstand. Nicht zuletzt wird es in den Wintermonaten immer schwieriger, eine sichere Stromversorgung zu garantieren.

Das Planungsbüro der DDR hätte die Energiewende nicht schlechter konzipieren können: Deutschland hat mit Italien die höchsten Industriestrompreise in der EU – Arbeitsplätze und Investitionen werden zunehmend ins Ausland verlagert. Konventionelle Kraftwerke können nicht mehr rentabel betrieben werden, Stromanbieter ziehen sich vom Markt zurück. Kohle- und Gaskraftwerke sollen dann staatliche Zuschüssen erhalten. Statt auf Wirksamkeit, bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, orientiert sich Deutschland einseitig und geradezu religiös überhöht auf den Klimaschutz.

Weiterlesen im Tagesspiegel

Aufschlussreicher Artikel auf wetteronline.de am 1. November 2017:

Strompreis: Kollaps bei HERWART
Es klingt absurd: Wer Strom verkauft, muss seinen Abnehmern Geld dafür zahlen. So geschehen bei Sturmtief HERWART. Bezahlen muss dies letztlich der Verbraucher.

Weiterlesen auf wetteronline.de

FAZ im September 2017″ mit einem Artikel „Front gegen die Windkraft„.

Unerwarteter Effekt der Energiewende: Der Bedarf an Kohle ist gestiegen! Das merkte im September 2017 Bloomberg Businessweek.

Wie umweltfreundlich sind eigentlich elektrische Autos? Jack Barkenbus hat die Frage untersucht und seine Ergebnisse auf Issues in Science and Technology jetzt präsentiert. Nicht ganz unerwartet fand er, dass die E-Autos nur so umweltfreundlich sein können, wie die Quelle der Stromerzeugung. In Deutschland wird dies zu einem großen Anteil wohl Kohle sein. E-Autos haben also gar nicht einen so kleinen CO2-Fußabdruck wie oft vermutet, insbesondere wenn man sich für große E-Limousinen entscheidet, die mehr Energie schlucken als Kleinwagen. Überhaupt scheint ein Teil der Faszination E-Auto zu sein, dass nun alle von großen (aber meist unbezahlbaren) Limousinen träumen. Ein toller Marketingtrick. Hier die Schlußfolgerung aus der Analyse von Barkenbus:

In summary, currently EVs can be climate positive or climate negative depending on where they are located and when they are recharged. As demonstrated in this analysis, EV ownership is taking place in some regions where there is a concurrent growth in the use of renewable energy. That is the good news. As EVs grow as a percentage of sales, however, they will inevitably spread to regions with grids that are more carbon intensive. This is the story right now in China, where the electric grid is still very carbon intensive.

Ganzen Artikel auf Issues in Science and Technology lesen.

Biomais-Monokulturen hat die Felder des Landes geflutet. Garantierte Einnahmen, eine tolle Sache für die Beteiligten. Allerdings hat die Umwelt offenbar das Nachsehen. Die intensive Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen dezimiert dramatisch die schwächsten Glieder in der Fauna, die Insekten. Ein Beispiel aus der Freien Presse aus dem August 2017:

Der Bläuling auf der Roten Liste
Schmetterlinge sind den Deutschen die liebsten Insekten. In der Gunst rangieren sie noch vor den Bienen. Doch geht ihre Vielfalt zurück. Intensive Landwirtschaft raubt ihnen Lebensraum. Auch viele von Sachsens Falterarten brauchen Hilfe. Für einige ist es schon zu spät.

Weiterlesen in der Freien Presse

 

Teilen: