Um Antwort wird gebeten: Stimmt der Sonnentrend in der Stellungnahme der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft?

Von: Dr. habil. Sebastian Lüning
An: Ansprechpartner der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft
Prof. Dr. Martin Claußen, Hamburg
Prof. Dr. Herbert Fischer, München
Prof. Dr. Mojib Latif, Kiel
Prof. Dr. Christian-D. Schönwiese, Frankfurt/Main
Prof. Dr. Hans von Storch, Hamburg
Dipl.-Met. Gudrun Rosenhagen, Hamburg

Gesendet: 11.11.2015

 

Sehr geehrte Frau Rosenhagen,
Sehr geehrte Herren,

Mit Interesse las ich die Stellungnahme der DMG zum Klimawandel vom 21. September 2015. Hierzu habe ich eine Frage. Auf Seite 3 schreiben Sie:

“Der immer wieder in die Diskussion eingebrachte Einfluss der Sonnenaktivität auf die beobachtete Erwärmung kann während der letzten Jahrzehnte keine wesentliche Rolle gespielt haben, da die Leuchtkraft der Sonne seit Mitte des 20. Jahrhunderts abgenommen hat (7).”

Die Entwicklung der Sonnenaktivität kann über eine Reihe von Proxys ermittelt werden, wobei die von Ihnen herangezogenen Sonnenflecken sicher nur einen Teilaspekt abdecken. Abschätzungen über Isotopenmessungen reichen weiter zurück und sind vermutlich auch verlässlicher. Die Paläoklima-Expertengruppe PAGES2K zeigt auf ihrer Webseite eine aktuelle Rekonstruktion der Total Solar Iradiance (TSI) für die vergangenen 400 Jahre, die Ihrer Aussage zur Sonnenaktivität in der Stellungnahme widerspricht. In der PAGES2K-Abbildung ist eine klare Steigerung der TSI zum Ende des 20. Jahrhunderts zu erkennen, was auch gut zum Erwärmungstrend  passt:


Quelle: http://www.pages-igbp.org/ini/wg/solar-forcing/intro

 

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir die Diskrepanz erklären könnten. Ihre Antwort würde ich angesichts der großen Bedeutung der Frage gerne auf www.kaltesonne.de bekanntgeben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. habil. Sebastian Lüning

 

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