Nobelpreisträger Ivar Giaever erklärt auf Lindauer Nobelpreisträgertagung, warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet

Ivar Giaever ist ein norwegisch-amerikanischer Physiker, der 1973 zusammen mit Leo Esaki den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des Tunnel-Phänomens in Halb- bzw. Supraleitern erhielt. Giaever trat 2011 öffentlichkeitswirksam aus der American Physical Society (APS) aus, weil diese nicht bereit war, die Erkenntnisse zum Klimawandel anders als „unumstößlich“ zu werten (siehe Berichte auf WUWT und EIKE). Man könne nicht bereit sein, gleichzeitig die Masse eines Protons zu diskutieren oder die grundsätzliche Gestalt des Universums für eine offene Frage zu halten, aber beim Klimawandel jedwede Diskussion verbieten. Von Giaever stammt unter anderem die Aussage:

„Die Natur ist für den Menschen wie der Kühlschrank für einen Hund: Er weiß, dass Futter drin ist, aber er wird nie verstehen, wie der Kühlschrank funktioniert.“

Als Nobelpreisträger hat man seinen scharfen Verstand bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da lohnt es sich durchaus hinzuhören, wenn ein Nobel-Laureat auch einmal kritische Töne anklingen lässt. Die gerne verwendete Masche, alle Kritiker der Klimakatastrophe als ahnungslose Irre darzustellen, greift plötzlich nicht mehr.

Einmal im Jahr treffen sich die Nobelpreisträger zu einer gemeinsamen Tagung im lieblichen Lindau am Bodensee. Kern der Tagung sind die Begegnung und der wissenschaftliche Austausch der Nobelpreisträger mit Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt. Das erste Nobelpreisträger-Treffen fand vom 10. bis 14. Juni 1951 statt, damals mit dem Namen Europa-Tagungen der Nobelpreisträger. Die Tagungen wurden von Gustav Parade, Internist am Lindauer Kreiskrankenhaus, und Franz Karl Hein, frei praktizierender Gynäkologe und Lindauer Stadtrat, initiiert. Graf Lennart Bernadotte, der Besitzer der Insel Mainau im Bodensee, wirkte als „Ehrenprotektor“ der Tagungen von Beginn an mit.

Thema des Treffens von 2012 war die Kosmologie, Teilchenphysik und der Klimawandel. Auch Ivar Giaever bekam die Möglichkeit, den klimaskeptischen Standpunkt zu erläutern. Vor ihm sprach jedoch der Nobelpreisträger Mario Molina, der die wissenschaftliche Beweislage zur Klimakatastrophe als „wirklich überwältigend“ einstufte. Nur zwei oder drei von 100 Kollegen würden dies anders sehen. Er fügte hinzu: “Ich kenne sie und ich weiß, warum sie falsch liegen.” Damit meinte er auch den nach ihm vortragenden Giaever, den er mit der fragwürdigen Behauptung abqualifizierte, dass die Klimaskeptiker normalerweise keine Experten wären. Auf sie zu hören, gleiche der Konsultation eines Zahnarztes, wenn man Herzprobleme hätte.

Basierend auf einer Konferenzzusammenfassung im Scientific American berichtete EIKE über Giaevers Vortrag:

Als Giaever dann begann, eröffnete er seinen Vortrag mit den Worten: “Ich bin froh, dass ich nun selber sprechen darf.” Er verspottete das Nobel-Komitee wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore und R.K. Pachauri und nannte das Anerkennen einer Beweislage für den Klimawandel eine “Religion.” Im Gegensatz zu Crutzen und Molina hielt Giaever die Genauigkeit einer Messung eines globalen durchschnittlichen Temperaturanstiegs von 0,8 Grad während 150 Jahren für erstaunlich unwahrscheinlich wegen der Schwierigkeiten mit der Präzision derartiger Messungen – darüber hinaus sei dies so wenig, dass es keinesfalls etwas ausmachte: “Was bedeutet es, dass die Temperatur 0,8 Grad hochgegangen ist? Wahrscheinlich nichts.” Er widersprach, dass Kohlendioxid damit zu tun hätte und zeigte einige Darstellungen, die unter anderem sogar eine Klimaabkühlung bestätigten. “Ich bin genauso selektiv verfahren und habe herausgepickt, was passt, ganz so, wie mein Vorredner es während seiner Präsentation gemacht hat,” merkte er an. Seinen Vortrag beendete er mit einer rhetorischen Frage: “Ist der Klimawandel Pseudo-Wissenschaft? Meine Antwort auf diese Frage ist: Ja, ganz gewiss.” 

Der offizielle Abstract des Vortrags ist in der Mediathek der Nobelpreisträger-Tagung zu finden:

 

Der seltsame Fall der globalen Erwärmung

Im Jahr 2008 nahm ich an einer Diskussionsrunde im Rahmen des Lindauer Treffens teil, bei der es um die „Klimaerwärmung“ ging. Bei der Vorbereitung auf die Veranstaltung konsultierte ich auch das Internet. Ich fand, dass man allgemein davon ausging, dass sich die jährliche, durchschnittliche Oberflächentemperatur der gesamten Erde innerhalb der letzten 150 Jahre von 288 Kelvin auf 288.8 Kelvin erhöht hat, was 0,3% entspricht, und dass diese Erwärmung auf die Erhöhung des atmosphärischen CO2-Gehalts zurückgehen sollte. Falls dieser Erwärmungsbetrag wahr sein sollte, muss man konstatieren, dass die Temperatur über diese ganze Zweit beeindruckend stabil geblieben ist.

Während derselben Zeitspanne hat sich die Erdbevölkerung von 1,5 Milliarden auf 7 Milliarden vergrößert. Wäre es möglich, dass all die heute asphaltierten Straßen und die zerstörten Waldflächen einen Effekt auf das Klima haben? Die Amerikanische Physikalische Gesellschaft (APS) ist anderer Meinung und verbreitet folgende öffentliche Positionierung:

“Aus menschlicher Aktivität stammende Treibhausgas-Emissionen verändern die Atmosphäre in einer Art und Weise, die auch das Erdklima betreffen. Zu den Treibhausgasen gehören neben CO2 auch Methan, Stickstoffoxide und andere Gase. Sie werden bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie einer Reihe von anderen industriellen und landwirtschaftlichen Prozessen freigesetzt. Die Hinweise sind unumstößlich: Der Klimawandel findet gerade statt. Falls keine Anstrengungen zur Verminderung der Treibhausgase unternommen werden, drohen signifikante Störungen in den physikalischen und ökologischen Systemen der Erde, sowie im Sozialwesen, der Sicherheit und im Gesundheitswesen. Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen sofort reduzieren.“

Ich bin der festen Überzeugung, dass es in der Wissenschaft nichts gibt, was „unumstößlich“ ist. Damit ist die Amerikanische Physikalische Gesellschaft eine politische (oder sogar religiöse?) Organisation geworden. Konsequenterweise bin ich im Herbst 2011 aus der APS ausgetreten. In diesem Vortrag werde ich erläutern, weshalb ich mich um die Klimadebatte sorge, und warum mich die einseitige Propaganda in den Medien zutiefst schockiert. Insbesondere sorge ich mich um all das Geld, das für alternative Energien ausgegeben wird, wenn zur gleichen Zeit eine große Anzahl von Kindern auf diesem Glbus abends hungrig zu Bett gehen müssen. Für den Fall, dass Sie nach meinem Vortrag noch über davon überzeugt sind, dass der Klimawandel gerade stattfindet und dass CO2 der Hauptgrund hierfür ist, bitte ich Sie, sich für die folgenden zwei Punkte einzusetzen:

1. Festhalten an der Atomkraft

2. Begrenzung des Bevölkerungswachstums durch Beschränkung auf ein Kind pro Frau

  

Das sehenswerte Video des Vortrags gibt es hier:

Falls Probleme beim Abspielen des obigen Videos auftreten sollten, kann man den Vortrag auch auf youtube anschauen (Teil 1, Teil 2, Teil 3).

Siehe auch Beiträge auf JoNova.
Foto Ivar Giaever: Silin2005 / Lizenz: gemeinfrei.
Foto Lindau: Edda Praefcke / Lizenz: Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.5 US-amerikanisch (nicht portiert)
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