Nicholas Sarkozy stellt sich gegen Klimaalarm und fordert Konzentration auf drängende reale Probleme

Die Klimadiskussion mit Andersdenkenden ist anstrengend – aber notwendig. Deshalb wollen wir an dieser Stelle einen Blogartikel von Manuel Kaiser auf ‚Geschichte der Gegenwart‘ vorstellen, in dem er hart mit den Klimaskeptikern ins Gericht geht. Er ist der Meinung, dass Klimaskeptiker den Klimawandel grundweg ablehnen, dass sie die Klimawissenschaften als Pseudowissenschaften ansehen und Klimamodelle grundlos allesamt für wertlos halten. Kaiser stellt zudem eine Reihe weiterer wilder Behauptungen auf, die zeigen, dass er nicht allzu tief in der Diskussion drinsteckt.

Lieber Herr Kaiser, da hat sich offenbar eine Menge Wut bei Ihnen angestaut. Trotzdem ist dies kein Grund, unkontrolliert und völlig von den Fakten losgelöst auf der klimaskeptischen Seite herumzudreschen. Zunächst einmal akzeptieren fast alle Klimaskeptiker die Tatsache, dass sich das Klima ändert. Dies hat es übrigens schon immer getan. Vor 700 Jahren wurde es im Übergang zur Kleinen Eiszeit kälter, seit 1850 wird es wärmer. Vermutlich ein Mißverständnis Ihrerseits.

Klimawissenschaften als Pseudowissenschaften? Das ist Quatsch. Schauen Sie in unser Buch „Die kalte Sonne“, das Literaturverzeichnis der verwendeten Quellen ist 80 Seiten lang, prallgefüllt mit Fachliteratur, die wir nicht zitieren würden, wenn es sich um Klimapseudowissenschaften handeln würde.

Bei den Klimamodellen möchte ich Sie selber zitieren, Herr Kaiser. Sie schreiben:

Die Tatsache jedoch, dass wissenschaftliche Erkenntnisse durch Modelle gewonnen werden, dass Begriffe und Vorstellungen, wie Rationalität, Objektivität und Wertfreiheit, selbst eine Geschichte haben und nicht mehr als einzige und absolute Referenzpunkte für wissenschaftliches Arbeiten in Frage kommen, bedeutet nicht – und das ist das grosse Missverständnis –, dass das produzierte Wissen falsch, fiktiv oder eine blosse Meinung wäre. Die sehr komplexen und rechenaufwändigen Klimamodelle werden beispielsweise immer wieder überprüft. Unter anderem wird getestet, ob damit das vergangene oder gegenwärtige Klima korrekt simuliert werden kann. Die Scientific Community ist sich also sehr wohl der Probleme bewusst. Fragen zur Aussagekraft von computergenerierten Prognosen oder zur Kommunikation von wissenschaftlichen Resultaten werden offen diskutiert und reflektiert. Gerade diese andauernden Debatten führen oftmals zum Eindruck, „die Wissenschaft“ sei widersprüchlich und generell unzuverlässig. Was die „Skeptiker“ tun, ist schlicht, dass sie wissenschaftliche Redlichkeit zum Vorwurf verdrehen, womit sie sich ein ebenso populistisches wie zuverlässiges Instrument schaffen.

Der fett markierte Satz ist das Problem: Die Klimamodelle sind nämlich leider nicht in der Lage, das vorindustrielle Klima der letzten Jahrtausende korrekt zu modellieren. Das steht sogar im aktuellen IPCC Bericht von 2013 (AR5, Working Group 1, chapter 5.3.5, pdf hier):

The reconstructed temperature differences between MCA and LIA […] indicate higher medieval temperatures over the NH continents […]. . The reconstructed MCA warming is higher than in the simulations, even for stronger TSI changes and individual simulations […] The enhanced gradients are not reproduced by model simulations … and are not robust when considering the reconstruction uncertainties and the limited proxy records in these tropical ocean regions […]. This precludes an assessment of the role of external forcing and/or internal variability in these reconstructed patterns.

Modelle die den sogenannten Hindcast nicht bestehen, können auch nicht für Zukunftsmodellierungen („Forecast“) eingesetzt werden. Dies ist eine goldene Regel im Modellierungswesen, die offenbar nur in den Klimawissenschaften außer Kraft gesetzt wurde.

Lieber Herr Kaiser, die Klimadebatte ist bei weitem nicht so schwarz-weiß wie Sie sie fälschlicherweise darstellen. Es ist mir unklar, aus welchen Motiven Sie hier Stimmung machen. Es wäre besser, sich um die wichtigen Diskrepanzen zu kümmern und diese in einer fachlich unaufgeregten Weise zu diskutieren. Ich halte Ihren Aufsatz daher für kontraproduktiv.

Mit besten Grüßen

Dr. habil. Sebastian Lüning

 

 

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Allmählich kommt auch unsere erste Politkergarde ins Grübeln. Stimmt das wirklich mit dieser Klimakatastrophe? Der ehemalige französische Staatspräsident und vermutliche Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy hat sich im September 2016 erfreulicherweise als Klimarealist geoutet – und das ist auch gut so. Sarkozy wird (hier) wie folgt zitiert (Übersetzung via EIKE):

„Das Klima hat sich seit 4 Milliarden Jahren verändert“, sagte der frühere Präsident Frankreichs gem. AFP. „Die Sahara ist eine Wüste geworden, aber nicht wegen der Industrie. Sie müssen schon sehr arrogant zu sein zu glauben, dass wir Menschen das Klima verändern.“

In der Local News liest man weiter

Der ehemalige Präsident glaubt, dass sich die Welt eher auf das Wachstum der Bevölkerung und den Transport von Menschen konzentrieren sollte, als sich über die globale Erwärmung so viele Gedanken zu machen.“Noch nie hat die Erde einen demographischen Schock wie diesen erfahren, denn in ein paar Jahren werden es 11 Milliarden von uns sein. Und die Menschheit ist in diesem Fall direkt verantwortlich, aber niemand spricht darüber „, sagte Sarkozy.

Details dazu hier (französisch) und hier (englisch). Siehe auch Beiträge auf EIKE, WUWT, the reference frame

Auch in Australien regt sich in der Politik Widerstand gegen überzogenen Klimaalarmismus. Sputnik meldete am 14. September 2016:

Senator: Klimawandel ist „absurd“- Australien soll aus Uno aussteigen
Der australische Senator Malcolm Roberts fordert den Ausstieg Australiens aus der Uno, wie die Zeitung „Courier Mail“ berichtet. Das Land soll damit dem Beispiel Großbritanniens folgen, da die Australier mit ihrem Verbleib in der Uno die Australier ihre Werte und Lebensweise riskieren würden.

Weiterlesen auf Sputnik

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Klimaalarm von Roland Knauer am 13. September 2016 auf welt.de:

Klimawandel: Wetter ändert sich in Deutschland besonders krass
Ein Temperaturrekord jagt den anderen. Einen so heißen September hat es in Deutschland seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nicht gegeben. Auch der August war bereits ein Rekordmonat und am Ende des Jahres dürfte es sehr wahrscheinlich wieder heißen, dass 2016 global gesehen das wärmste Jahr gewesen ist. Dabei handelt es sich jedoch stets um Mittelwerte. Der Klimawandel wirkt sich regional sehr unterschiedlich aus.

Diese Analyse ist schon ziemlich krass, denn die offiziellen Temperaturdaten des DWD zeigen eher eine Verlangsamung der Erwärmung in Deutschland. Sehen Sie selbst:

Insbesondere steigen die Temperaturen in Deutschland langsamer an als es die Klimamodelle vorhergesehen haben. Da hilft dann auch kein heißer September 2016. Knauer weiter:

In Deutschland steigen die Temperaturen jedenfalls deutlich schneller als im weltweiten Mittel.

Hier trickst Knauer. Denn auch die globale Erwärmung läuft viel langsamer ab als prognostiziert. Eine große Anzahl von Forschern ist derzeit dabei, dieses unerwartete Phänomen nachträglich zu erklären. Forschen sie alle an einem Phantom? Den Fehlschlag der Klimamodelle verschweigt Roland Knauer. Er vergleicht im Beitrag zwei Entwicklungen, die beide dem Plan hinterherhinken und präsentiert die humpelnde deutsche Temperaturkurve in dramatischer Weise als Schnellsprinter. Eine bewusste Irreführung der Leser, im Sinne der vermeintlich guten Sache. Die beigefügte Graphik im Welt-Artikel profitiert von einem warmen Jahr am Ende der Temperaturreihe, die aber das Temperaturplateau der letzten 15-20 Jahre auch nicht maßgeblich ändert. Schon bald wird es sicher eine ähnliche Spitze nach unten geben. Der Elefant im Raum wird  einfach verschwiegen, das Temperaturplateau bzw. Slowdown der letzten anderzthalb Jahrzehnte ist in den Temperaturkurven gut zu erkennen. Hoffentlich merkt es keiner, hat sich Knauer wohl gedacht.

 

Grapik: Die Welt.

 

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