Sie haben Post: Bundesregierung antwortet auf unsere Klimafragen

Vor einigen Wochen baten wir Sie um Mithilfe. Auf der Webseite der Bundesregierung war ein Artikel zum Klimawandel erschienen, der einige Ungereimtheiten enthielt. Wir wandten uns schriftlich an die Pressestelle der Bundesregierung mit einer Reihe von Fragen zum Artikel. Zunächst erhielten wir keine Antwort. Wir schrieben an das Umweltministerium, ebenfalls zunächst ohne Antwort. Wir schrieben an das Umweltbundesamt: Keine Antwort. Wir stellten unsere Fragen auf der Seite der Bundeskanzlerin, wobei Sie, liebe Leser, uns in großer Zahl mit Ihren mehr als 900 Unterstützerstimmen innerhalb von drei Tagen halfen. Daraufhin kam Bewegung in die Sache. Das Bundesumweltministerium antwortete uns schließlich. Darüber sind wir sehr froh, denn es zeigt, dass es durchaus einen konstruktiven Dialog mit staatlichen Stellen geben kann. Man nimmt unser Anliegen ernst.

Die Antworten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) finden Sie hier, ebenso wie unsere Replique darauf. Themen sind das angebliche Temperaturrekordjahr 2014 sowie das Extremwetter in Deutschland, Europa und weltweit.

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Es war einmal 1971. Die Schlote der Kohlekraftwerke rauchten und verpesteten die Luft. Klimawissenschaftler warnten: Dies wird ein böses Ende nehmen, das Klima ist in Gefahr! Die schwarzen Staubpartikel aus der Kohleverbrennung würden das Sonnenlicht blockieren, eine neue Eiszeit drohe! Siehe Beitrag von Michael Bastasch auf Daily Caller.

Heute sollen es wieder die Kohlekraftwerke sein. CO2 und Ruß würden das Klima dramatisch erwärmen und die Erde in eine schlimme Hitzekrise stürzen. Zwei apokalyptische Modelle, zwei Visionen, eine Erde. Und was wird das nächste Modell postulieren?

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In Vorbereitung auf den Pariser Klimagipfel Ende des Jahres (2015), veröffentlichte Bloomberg.com eine animierte Klimakurven-Webseite. Ziel ist es, die Idee der Klimakatastrophe zu fördern. Zur Seite gelangen Sie hier. Zunächst erscheint eine Temperaturkurve der vergangenen 135 Jahre. Zu sehen ist die bekannte Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit. Bewegt man den Cursor nach unten, erscheinen weitere Kurven im selben Diagramm. Diese Kurven haben meist einen flachen Verlauf, ohne Bezug zur ansteigenden Erwärmungskurve. Die Intention ist klar: Weder Milankovich-Zyklen, noch Vulkane, Entwaldung, Ozon oder Aerosole können etwas mit der Erwärmung zu tun gehabt haben. Es müssen die Treibhausgase sein. Aber: Die Kurve der Sonnenaktivität wurde bewusst so gestaucht, dass kein Trend mehr erkennbar ist (Abbildung 1). Das ist unredlich. Ein billiger Taschenspielertrick. Darf Bloomberg so etwas? Berater des Projekts war u.a. Gavin Schmidt, Leiter des umstittenen GISS-Temperaturdatensatzes und Nachfolger von James Hansen, einem lupenreinen Klimaaktivisten. Jetzt wundert nichts mehr.

Abbildung 1: So sieht Bloomberg die Sonnenaktivität der letzten 135 Jahre seit 1880. Quelle: Bloomberg.

 

Hier die korrekte vergleichende Darstellung von Temperatur und Sonnenaktivität (Abbildung 2):

Abbildung 2: Entwicklung der Sonnenaktivität während der letzten 150 Jahre am Beispiel der Sonnenflecken und des Sonnenmagnetfeldes (nach Mufti & Shah 2011).

Die Bloomberg-Präsentation hat eine nette Pointe: Dass Treibhausgase (GHG, greenhouse gas) die Temperaturen antreiben, ist wahrscheinlich. Die Frage ist: Wieviel? Die gezeigten Graphen wurden mit einem Modell erzeugt, das eine transient climate response (TCR) von 1,4°C pro CO2-Verdopplung aufweist. Das ist sehr nahe der von Nick Lewis und einigen anderen angenommenen und weit weg von der Sensivität des „Mainstreams“ des Modellmittels von ca. 1,9 °C/ CO2- Verdopplung.  In den Folien wird u.a. auch das Aerosolforcing gezeigt (Abbildung 3). Dessen Größe ist schwierig zu bestimmen. Man sieht deutlich an der Abbildung, dass es den Temperaturverlauf nach unten drückt, also abkühlend wirkt. Um die beobachteten Temperaturen vor allem mit dem GHG-Antrieb gegen die Aerosol- Kühlung zu erklären wird hier klar, dass je größer die Wirkung der Aerosole angenommen wird, desto mehr GHG- Empfindlichkeit entsteht und umgekehrt: Wirken Aerosole nicht in dem Maße wie angenommen kühlend, dann muss die Empfindlichkeit gegenüber GHG geringer sein. Anders kann man die Präsentation nicht verstehen. In einer aktuellen Arbeit kommt Bjorn Stevens zu dem Schluss, dass dieses Forcing noch geringer sein könnte um ca. 30% als in der Präsentation gezeigt.

Fassen wir zusammen: Die Präsentation sehr schön, dass eine recht geringe Sensivität des verwendeten Modells gegenüber GHG (TCR=1,4) die Temperaturen seit 1880 gut erklären kann. Bei recht wahrscheinlich weniger Aerosol-Einfluss wird die Empfindlichkeit noch geringer.  Eine schöne Bestätigung am Ende für diese deutlich geringere Sensivität als das Modellmittel und der Mainstream in etwa der Größenordnung, die wir hier schon so oft erwähnten.

Abbildung 3: Klimaparameter 1880-2005. Quelle: Bloomberg.

 

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