Heinrich-Böll-Stiftung ist sich sicher: Wissenschaftliche Diskussion zum Klimawandel ist abgeschlossen. „Diese Debatte weiterzuführen ist steril“

Im ORF übte Mathis Hampel am 22. Juni 2015 Kritik am Zweigradziel:

Schadet das Zweigradziel mehr, als es nützt?
Im Kampf gegen die globale Erwärmung gilt das Zweigradziel als der Richtwert schlechthin. Vielleicht sollte man sich dennoch davon verabschieden. Denn es schadet mehr, als es nutzt, meint zumindest der Wissenschaftssoziologe Mathis Hampel in einem Gastbeitrag. Es vermische Wissenschaft mit Politik. Zudem sei es abstrakt und fern genug, um sich dafür nicht anzustrengen.

Zwischen Wissenschaft und Politik

Von Mathis Hampel

„Das Zweigradziel beschreibt das auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse gesetzte Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen.“ (orf.at, 15.06.2015)

Auf die Frage nach ihrer Meinung zur Zweigradforderung würde ein Großteil der Wissenschaftler wohl nicht vergessen, auf den politischen Part dieses Zieles hinzuweisen. Die Autorität der Wissenschaft beruhe nämlich auf dem Beschreiben von Tatsachen, nicht auf dem Vorschreiben irgendwelcher politischen Maßnahmen.

Diese klare Trennung von Beschreiben und Vorschreiben ist ein Ideal der Moderne. In der Moderne gilt es, subjektive politische Entscheidungen mit objektiver wissenschaftlicher Erkenntnis zu legitimieren.

Weiterlesen beim ORF.

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Die Förderung der Klimakatastrophe ist ein hohes Gut. Dafür braucht es an der Basis geeignete Multiplikatoren. Daher ist es wichtig, Lehrer auf Kurs zu trimmen, nicht dass da noch einer auf die Idee käme, die Klimaapokalypse in Frage zu stellen. Zu diesem Zwecke gibt es „Weiterbildungskurse“, bei denen die rechte Lehre verbreitet wird. Umweltbildung.at wirbt für solche Lehrgänge in Österreich:

„k.i.d.Z.21-Austria – kompetent in die Zukunft“: LehrerInnen-Fortbildungen zum Umgang mit dem Klimawandel
Bei der Vermittlung von Kompetenzen, die Jugendliche zum Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts befähigen, kommt LehrerInnen eine verantwortungsvolle Rolle zu. Das Projekt „k.i.d.Z.21-Austria – Preparing Austria’s Youth for Climate Change Challenges of the 21st Century“ zielt darauf ab, über LehrerInnen-Fortbildungen interdisziplinäres, forschend-entdeckendes Lernen zum Klimawandel mit all seinen Facetten vermehrt in den Schulunterricht (auch außerhalb der klassischen 4 Wände!) zu integrieren. Das Ziel ist es, LehrerInnen verschiedenster Fachgegenstände darin zu unterstützen, Ihre verantwortungsvolle Rolle als MultiplikatorInnen wahrzunehmen. […]

Im Zuge von Fortbildungen lernen die Teilnehmenden das k.i.d.Z.21-Austria-Konzept in Theorie und Praxis kennen, indem Sie auf Exkursionen im Gebirgsraum selbst den Klimawandel und seine Folgeerscheinungen erkunden. Gemeinsam mit dem Projektteam und WissenschaftlerInnen erarbeiten sie Möglichkeiten der Umsetzung der Kerngedanken von „k.i.d.Z.21“ an Ihrem jeweiligen Schulstandort. Die teilnehmenden Lehrpersonen setzen als MultiplikatorInnen mit Unterstützung eines vielseitigen PartnerInnen-Netzwerks entsprechende Projekte an ihrer Schulen um und tragen somit zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung im österreichischen Schulsystem bei.

Informationen zum Projekt und den LehrerInnen-Fortbildungen (Termine und Anmeldung) finden Sie auf der Homepage.

Bei dieser Bildungsmaßnahme würden wir natürlich gerne mithelfen:

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Die Heinrich-Böll-Stiftung betreibt ein Klimablog mit dem Namen ‚Klima der Gerechtigkeit‚. Die Autorin Lili Fuhr schreibt dort regelmäßig über Themen wie „James Hansen sagt sehr viel höheren Meeresspiegelanstieg in den kommenden Jahrzehnten voraus: 2°C mehr sind viel zu viel!“ oder „Papst gegen Ablasshandel beim Klimaschutz“. Im Kommentarteil der Artikel ist irgendwie noch nicht so richtig viel los. Ob es vielleicht an den harschen Kommentarregeln liegt? Dort steht doch in der Tat:

Wir sind inzwischen jenseits der Debatte, ob der Klimawandel stattfindet, und ob er durch den Menschen verursacht wird. Diese Debatte weiterzuführen ist steril. Jetzt geht es darum die Diskussion zu führen, wie wir ihn am besten bekämpfen.

Der Böll-Logik folgend würden wir im Kalte-Sonne-Blog nur eine sterile Debatte führen. Das macht uns natürlich traurig, zumal wir ebenfalls davon überzeugt sind, dass ein Klimawandel stattfindet und auch in vorindustrieller Zeit stets stattgefunden hat. Vielleicht wollen Sie Lili Fuhr und ihrem Blog ein bisschen Leben einhauchen und ein paar Kommentare hinterlassen? Hier gehts zum Blog. Kalte-Sonne-Chefredakteur Sebastian Lüning hat es versucht und innerhalb von 50 Millisekunden kam eine Antwortseite mit der Information „Spam deleted“. Eine überaus rasche und konsequente Kommentarbetreuung der Böll-Stiftung, muss man schon sagen.

 

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