Neuer Trend im Klimaalarm-Marketing: Homestories

Da der plumpe Klimaalarm alleine nicht mehr richtig zieht, experimentieren die Anhänger der Klimakatastrophe jetzt mit neuen medialen Formaten. So ist die Öffentlichkeitsabteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) jetzt dazu übergegangen, der Presse Homestories anzubieten. Die Angestellten von Deutschlands größtem Klimaalarminstitut plaudern nun regelmäßig in der Zeitung über ihre Kindheit, Hobbies sowie die erste Freundin. Den Anfang machte im Mai 2014 Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe (siehe unseren Blogartikel „Mitbegründer des Potsdam-Klimainstituts Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe übt sich anlässlich seiner Pensionierung in Bescheidenheit: “Ich habe in Veröffentlichungen noch nie danebengelegen”„). Ein Auszug:

Wenn Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe über Glück redet, sagt er Dinge wie: „Ich habe in Veröffentlichungen noch nie danebengelegen“ oder: „Ich liebe Regen in der Nacht.“ Sein Arbeitszimmer wirkt bescheiden: Bücherregale, Arbeitstische und der überraschend kleine Computer. Seit 30 Jahren teilt er sich das Büro mit einem Kollegen. Gerstengarbe ist gern unter Menschen.

Am 26. Oktober 2014 schaffte es das PIK nun, in der Berliner Zeitung einen persönlichen Beitrag über den PIK-Forscher Andrey Ganopolski unterzubringen:

Klimawandel: Gletscher-Experte aus Potsdam
Eisschilde und Erderwärmung – das Forschungsgebiet von Andrey Ganopolski aus Potsdam klingt abstrakt. Konkret aber arbeitet er an der Rettung der Menschheit. Seine Forschungen werden einfließen in die Vorschläge, an denen der Weltklimarat IPCC in Kopenhagen von diesem Montag an arbeitet.
Fortschritt ist das Motiv, das einen Klimaforscher antreibt. Das sagt der Physiker Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgeforschung (PIK). Grundsätzliche Debatten über naturwissenschaftliche Fragen seien natürlich wichtig. Aber bei der Klimaentwicklung gibt es für ihn keinen Zweifel: „Der Klimawandel ist Realität, und er ist vom Menschen gemacht.“ Der 54-jährige Ganopolski entwickelt Modelle, die diesen Wandel so anschaulich wie möglich abbilden sollen. […]

Keine Zweifel an der Klimakatastrophe, das ist beim PIK offenbar Einstellungskriterium. Im Zitat klingt es so als wenn der Mensch den gesamten Klimawandel verursacht hätte. Ein bewusst einkalkuliertes Missverständnis? Damit stellt sich Ganopolski ganz klar gegen die Mehrheit der IPCC-Forscher, die lediglich „mehr als die Hälfte“ der Erwärmung im 20. Jahrhundert anthropogen verursacht sehen. Unvergessen Mojib Latifs Interview hierzu im Februar 2012 in der Tageszeitung Die Presse anlässlich der Veröffentlichung unseres Buches ‚Die kalte Sonne‘:

DIE PRESSE: Zurück zur bisherigen Erwärmung, 0,8 Grad seit 100 Jahren. Für Vahrenholt kommt die Hälfte von der Sonne. Und beim IPCC kommt alles vom CO2?

LATIF: Nein, das hat der IPCC nie gesagt, er ist sehr vorsichtig und sagt, dass etwa die Hälfte der Erwärmung anthropogen ist.

DIE PRESSE: Dann sagt er das Gleiche wie Vahrenholt?

LATIF: Ja, das ist es ja, was mich wahnsinnig macht: Da wird ein Popanz aufgebaut und dann genüsslich zerrissen.

Aber zurück zur Homestory von Ganopolski in der Berliner Zeitung. Im zweiten Teil des Artikels wird es richtig rührend:

Die Liebe zum Fortschritt hegt Ganopolski seit seiner Kindheit. Er ist geboren und aufgewachsen in Semionov, einem kleinen Ort mehrere hundert Kilometer östlich von Moskau, in dem vornehmlich Wissenschaftler lebten. Sein Vater ist promovierter Chemiker. Ganopolski entschied sich für Physik, als er zwölf Jahre alt war. „Der Grund war eine Dokumentation über den Mars im Fernsehen“, erzählt er.

Vielleicht wäre Ganopolski mit dem Mars letztendlich besser bedient gewesen als mit der Klimaforschung. In seinen irdischen Klimaschauerstücken tauchen regelmäßig Marsmännchen auf, die die Erde angeblich in den Weltuntergang stürzen werden. Im März 2012 lehnte er sich zusammen mit zwei PIK-Kollegen weit aus dem Fenster und ließ in Gedanken bereits das gesamte grönländische Inlandeis „unumkehrbar“ abschmelzen. Das ist natürlich Unsinn und das Trio missachtet eine Vielzahl von paläoklimatologischen Zusammenhängen (siehe unseren Blogartikel „Kipp-Element auf wackeliger fachlicher Grundlage: Grönlands Eismassen lassen sich vom Potsdam-Institut keine Angst einjagen„).

Jetzt warten wir natürlich auf die Homestorie von Stefan Rahmstorf. Wie verbringt er seine Freizeit? Ist auch er in einem Wissenschaftler-Dorf aufgewachsen? Hat er ebenfalls Mars-Filme gesehen? Wir sind gespannt.

 

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