Neue Arbeit in den Geophysical Research Letters: Ozeanzyklen führen in den kommenden 15 Jahren auf der Nordhalbkugel zu leichter Abkühlung

Seit 1998 steigen die Temperaturen nicht mehr an. Keines der IPCC-Klimamodelle hatte dies für möglich gehalten. Grund für die peinliche Panne war ein dummer handwerklicher Fehler: Man hatte die Bedeutung der regelmäßig im 60-Jahrestakt pulsierenden Ozeanzyklen glatt übersehen. Anfang 2012 wiesen wir die Fachwissenschaftler in unserem Buch „Die kalte Sonne“ auf diesen Sachverhalt hin. Aber diese reagierten dünnhäutig und schossen scharf zurück. Mittlerweile haben sich die Zeiten jedoch geändert. Fast monatlich erscheinen neue, begutachtete Fachartikel, die die Temperaturentwicklung der letzten Jahrzehnte in Verbindung mit Ozeanzyklen interpretieren.

Ende Oktober 2013 erschien in den Geophysical Research Letters ein weiterer Artikel, diesmal von einem chinesischen Forscherteam um Jianping Li von der Chinese Academy of Sciences in Peking. In ihrem Artikel „NAO implicated as a predictor of Northern Hemisphere mean temperature multidecadal variability“ entwickeln die Wissenschaftler eine Methode, bei der mithilfe der Nordatlantischen Oszillation (NAO) und der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) die Temperaturschwankungen der letzten 90 Jahre rekonstruiert werden. Unter Verwendung der auf diese Weise kalibrierten Technik, erstellten Li und Kollegen auch eine Temperatur-Prognose bis 2027. Fazit: Die Temperaturen werden in den kommenden 15 Jahren auf der Nordhalbkugel voraussichtlich leicht fallen (Abbildung 1). Keine guten Aussichten für die Anhänger der Klimakatastrophe.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung 1915-2027. Rote durchgezogene Linie: Reale Messwerte. Blau: Modell. Rote Punkte: Vorhersage auf Basis des Modells. Quelle: Li et al. 2013.

 

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit im englischen Original:

The twentieth century Northern Hemisphere mean surface temperature (NHT) is characterized by a multidecadal warming-cooling-warming pattern followed by a flat trend since about 2000 (recent warming hiatus). Here we demonstrate that the North Atlantic Oscillation (NAO) is implicated as a useful predictor of NHT multidecadal variability. Observational analysis shows that the NAO leads both the detrended NHT and oceanic Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) by 15–20 years. Theoretical analysis illuminates that the NAO precedes NHT multidecadal variability through its delayed effect on the AMO due to the large thermal inertia associated with slow oceanic processes. An NAO-based linear model is therefore established to predict the NHT, which gives an excellent hindcast for NHT in 1971–2011 with the recent flat trend well predicted. NHT in 2012–2027 is predicted to fall slightly over the next decades, due to the recent NAO decadal weakening that temporarily offsets the anthropogenically induced warming.

 

Die deutsche Presse schwieg bis heute zu diesen bemerkenswerten neuen Forschungsresultaten.
Siehe auch unseren Blogartikel: Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2
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