Merkwürdiger Meereswirbel: Zyklische Zeitbombe vor Alaska

Am 18. und 19. Oktober 2018 findet im englischen Küstenort Portsmouth die Konferenz „Climate Policy Choices: Payoffs and Trade-offs“ statt. Aus der Ankündigung:

Welcome to The Portsmouth Conference. Our event gathers leading international thinkers to address a major public policy issue in a civil and open dialogue before an audience of opinion and decision leaders. At this event a distinguished panel will discuss the consequences of policy choices relating to climate. We will leave the discussion of climate science to others and focus instead on the substantive effects of policies. The Conference provides a unique opportunity to explore improved public policy and investment strategies, as well as guidance on economic, regulatory and societal levels.

Zu den Teilnehmern der Diskussionspanels gehören Kevin Fay, Archbishop Bernardito Auza, Bjorn Lomborg, Charles McConnell, Mikko Paunio, Benny Peiser, Florence Reed, Joyashree Roy, Rob Threlkeld und Fritz Vahrenholt.

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 Dramatische Geschichte am 30. August 2018 in Spektrum der Wissenschaft:

Merkwürdiger Meereswirbel: Doppelte »Zeitbombe« vor Alaska
Ein sich aufblähender Deckel kalten Wassers liegt über einer immer wärmer werdenden Schicht. Wenn die wackelige Konstellation fällt, reichen die Folgen bis nach Europa. […] Entlädt sich die Süßwasserlinse in den Nordatlantik, schneide sie Europa für einige Jahre von der tropischen Wärme des Golfstromsystems ab; eine Periode sehr kalter Winter wäre die Folge. Ein solches Ereignis habe es schon einmal gegeben, nämlich in den 1970er Jahren, als der Salzgehalt im Nordatlantik dramatisch absank. Fast die Hälfte aller extrem kalten Winter zwischen 1950 und 2010 seien in die Zeit dieser Anomalie gefallen. Die enorme Menge Süßwasser, die sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten in der Beaufort-See angesammelt hat, sei deswegen »eine tickende Zeitbombe« für das Klima Europas, so Proschutinski 2014 auf einer Konferenz. […]

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Zuletzt in den 1970er Jahren aufgetreten, könnte heute wieder passieren. Das erinnert doch irgendwie an Ozeanzyklen wie AMO und NAO, die im Takt von 60 Jahren schwingen. Timmermans et al. 2018 verlieren darüber kein Wort. Sie zeigen sich klimahistorisch kurzsichtig, konzentrieren sich auf die letzten paar Jahrzehnte, sehen daher den Wald vor lauter Bäumen nicht. Stattdessen interpretieren sie alles aus der dramatisierten Heute-Perspektive, glauben jede Veränderung wäre außergewöhnlich. In diesem Fall wird das schrumpfende Meereis als Schuldiger präsentiert. Die Arbeit entwirft das Bild, dass die Warmwassermenge unter 100 m Tiefe  „irgendwie“ an die Oberfläche gemischt werden soll, ohne sich die Mühe zu machen, dafür einen Mechanismus zu beschreiben und quantitativ durchzurechnen. Wie viele Stürme mit welcher Intensität müssten wann und wo auftreten und wie wahrscheinlich ist das? Schwach.

 

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