Langeweile? Seniorinnen klagen den schweizerischen Bundesrat wegen des Klimawandels an

In der Weltwoche erschien Ende August 2016 ein köstlicher Text über die neue grüne Staatsreligion, die auch in der Schweiz immer mächtiger wird:

Die Kirche von Sankt Doris
Wundersame Energievermehrung, Pilgerflüge nach Dubai und sehr viele Propheten – eine neue Religion hat die Schweiz erfasst: die Nachhaltigkeit.

Weiterlesen in der Weltwoche. Pdf hier.

Kleine Erläuterung für Nicht-Schweizer: Sankt Doris ist Doris Leuthard, eine Schweizer Bundesrätin und die langjährige Ministerin für Umwelt, Verkehr und Energie, die als typische Mainstream-Politikerin dem links-grün-medialen Zeitgeist kritiklos hinterher hechelt…

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Die Geoscience Society of New Zealand hat als Supplement zu ihrem Juli-2016 Newsletter eine 76-seitige Gedenkschrift für den im Januar 2016 verstorbenen Geologen und Klimarealisten Bob Carter herausgegeben. Das pdf gibt es hier. Hier ein Auszug aus dem Beitrag von Ian Plimer:

[…] Bob was an expert witness in court on climate matters and was interrogated by parliamentary select committees in many countries. He gave private briefings to politicians of all persuasions and was a witness to the US Senate Committee of Environment and Public Works. Bob became one of the most influential voices in the world on human-induced global warming, was always willing to help those grappling and understanding the issue and was very free with his time.

He was a great communicator, always the educator, and had the ability in speech and writing to make important points succinct and understandable to the non-scientist. He had a keen wit and a good sense of humour. Bob was sole author of Climate: The Counter Consensus (2010) and lead author of Taxing Air: Facts and Fallacies about Climate Change (2013), a co-author of the three volume Climate Change Reconsidered (2011, 2013, 2014) produced by the Nongovernmental International Panel on Climate Change (NIPCC), and a co-author of Why Scientists Disagree about Global Warming (2015).

He will appear in CFACT’s film “Climate Hustle”. Bob was active in the Global Warming Policy Foundation and the Heartland Institute, both of which provided platforms for his promotion of science. He received no funding from special interest organisations such as energy companies, environmental organisations or government departments. This is no surprise because Bob was a fly in the ointment for funding groups who supported bespoke politically correct science. All Bob wanted in climate debates was common sense, repeatable validated evidence and scientific reasoning.

He was not prepared to accept a popular concept, poor reasoning or concocted statistics and valued validated evidence over models. He was fearless and suffered because of it. In response to several crank calls, political pressure and complaints from those with vested interests, JCU withdrew his office facilities, his unpaid adjunct professorship, his email address and his library access. They found it easier to blackball the person who had built up the discipline of Earth sciences at JCU. It was not that Bob had his facts wrong but he was politically incorrect and his “views on climate change did not fit well with the School’s own teaching and research activities”. They dismissed the person who put them on the map. Bob was a gentleman of passion, a fighter and died with his boots on. We all owe him a great debt of gratitude and it was a privilege to know such a good man. We will miss him terribly.

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Schock-News am 23. August 2016 in der Aargauer Zeitung (Schweiz):

Seniorinnen klagen den Bundesrat an wegen des Klimawandels an
Den Bundesbehörden droht eine Klimaklage. Am Dienstag hat sich dafür in Bern der Verein KlimaSeniorinnen formiert. Er kritisiert, dass die aktuellen Klimapläne der Schweiz die Bevölkerung nicht vor den «katastrophalen Folgen» des Klimawandels schützen. Besonders ältere Frauen litten unter den Folgen des Klimawandels, teilte der Verein mit. Deshalb bereiten die Direktbetroffenen eine Beschwerde vor, „um ihre Grundrechte auf Leben und auf Gesundheit für sich und künftige Generationen durchzusetzen“. […] „Ältere Frauen sind von der Klimaerwärmung stärker betroffen als die Allgemeinheit“, schreibt er in seiner Medienmitteilung. Extreme Hitzewellen nähmen zu. „Die Hitze macht krank und kann vor allem für ältere Menschen tödlich sein.“ Sie führe zu Herz- und Kreislaufproblemen, im Extremfall zu Dehydrierung, Bewusstlosigkeit und Hitzschlag. Deshalb können Männer bei der Klimaklage nicht mitmachen, wie Joris im Grosseltern-Magazin erklärt. Um in der Schweiz gegen ein Übel klagen zu können, also klageberechtigt zu sein, müsse man stärker betroffen sein als die Allgemeinheit. Und das seien die Frauen.

Ganzen Beitrag in der Aargauer Zeitung lesen.

Die KlimaSeniorinnen haben natürlich auch ihre eigene Webseite: klimaseniorinnen.ch. Wissenschaftliche Argumente finden sich dort leider keine. Haben die Hitzewellen in der Schweiz wirklich in noch nie dagewesener Weise zugenommen? Wie robust ist der behauptete Zusammenhang zwischen Hitzwellen und dem CO2?

Zunächst: Es kann durchaus sein, dass Hitzwellen in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben. Dies ist im Zuge der Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit und im Rahmen der Modernen Wärmeperiode aber auch zu erwarten. Ein sinnvoller Vergleichszeitraum ist die letzte Warmzeit, die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) vor 1000 Jahren. Damals war es in der Schweiz ähnlich warm wie heute. Klicken Sie auf die roten Punkte in der Karte zum MWP-Kartierprojekt, um zu den Fallstudien zu kommen. Es ist davon auszugehen, dass es damals ähnlich viele und ähnlich intensive Hitzewellen gegeben hat, zu einer Zeit, als der (vorindustrielle) CO2-Gehalt der Atmosphäre außerordentlich gering war. Es wäre nun an den KlimaSeniorinnen zu beweisen, dass es heute viel extremer ist als zur Zeit der MWP. Wo sind die Studien, die dies beweisen würden?

Desweiteren gibt es aus medizinischer Sicht den Vergleich mehr Hitzewellen / weniger Kältewellen zu berücksichtigen. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass der Rückgang der Kältetoten den leichten Anstieg der Hitzeopfer mehr als ausgleicht. Siehe: „Deutscher Wetterdienst warnt vor Hitzeopfern, lässt Kälteopfer jedoch unter den Tisch fallen“ und „Studie in The Lancet: Nicht Hitzewellen, sondern winterliche Temperaturen fordern die meisten Toten„.

Kleiner Lesetipp für die KlimaSeniorinnen: Der schweizerische Theodulpass im Wallis war während der MWP vermutlich vollständig eisfrei. Im Gegensatz dazu ist die Nordseite heute noch immer vereist. Bei Wikipedia heißt es wörtlich:

Als sich die Gletscher während der Wärmephase um 1000 bis 1300 weit zurückgezogen hatten, war der Theodulpass auch auf der Nordseite eisfrei.

 

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