Houston, wir haben ein Problem: Wir können den Hotspot nicht finden

Der Weltklimarat nimmt eine stark erwärmende Klimawirkung für das CO2 an. Einen Beleg hierfür gibt es allerdings nicht. Daher begab sich der IPCC auf die Suche nach Beweisen dafür, dass die Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf jeden Fall vom CO2 kommt. Im vergangenen IPCC-Bericht von 2007 wurde ein solcher „Beweis“ präsentiert. Auf Basis von theoretischen Modellen wurde postuliert, dass sich die untere Atmosphäre in den Tropen besonders schnell erwärmen würde. Auf Atmosphärendiagrammen sah das dann wie ein roter Punkt aus, der „Hotspot“ getauft wurde. Das wäre sozusagen der Fingerabdruck einer anthropogenen Beeinflussung. Dann kam aber das böse Erwachen. Die realen Messungen konnten den Hotspot nicht bestätigen. Und schlimmer: Die tropische Atmosphäre hat sich offenbar in den letzten 15 Jahren sogar leicht abgekühlt.

Abbildung 1: Links: Postulierter „Hotspot“ laut Computermodellen. Rechts: Reale Messungen können den Hotspot nicht bestätigen. Quelle: JoNova.

 

Was zunächst von IPCC-Seite als Verschwörungstheorie verrückter Klimaskeptiker abgetan wurde, entpuppte sich immer mehr als wissenschaftliche Realität. Im Rahmen des gerade entstehenden 5. Klimazustandsberichtes schaute sich der IPCC die Problematik noch einmal näher an, offensichtlich mit einem negativen Ergebnis, denn im vorzeitig an die Öffentlichkeit geratenen Entwurf zum neuen Bericht war die berühmte Hotspot-Graphik plötzlich nicht mehr zu finden, wie JoNova im April 2013 berichtete. Aber so leicht gab sich der IPCC nicht geschlagen und warf in kreativer Weise einfach eine neue Darstellungsweise ins Rennen.

Auch die Mainstream-Medien haben das Thema mittlerweile aufgegriffen. In der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschien am 3. April 2013 ein lesenswerter Artikel von Sven Titz mit dem Titel „Der fehlende «Hotspot» in der Höhe“. Hier ein Auszug:

Hoch über den Tropen soll sich die Luft besonders stark erwärmen, zeigen Klimamodelle. Doch gemäss Messungen ist die Temperatur viel weniger gestiegen als vorhergesagt. Immer mehr Forscher räumen ein Problem ein. […] Im Kern dreht sich die Debatte darum, wie stark die Temperatur in den Tropen durch die Zufuhr von Treibhausgasen ansteigt. Laut Klimamodellen sollte die Erwärmung dort in einer Höhe von acht bis zwölf Kilometern besonders ausgeprägt sein, also in der «mittleren Troposphäre». Nun zeigt jedes Modell ein etwas anderes Verhalten. Darum stecken Klimaforscher alle paar Jahre die Köpfe zusammen und vergleichen ihre Computermodelle miteinander. «Coupled Model Intercomparison Project Phase 5» (CMIP5) hiess die letzte solche Unternehmung. Gemäss den untersuchten Modellen sollte die Temperatur der tropischen mittleren Troposphäre seit 1979 im Durchschnitt um 0,3 Grad Celsius pro Jahrzehnt angestiegen sein – mehr als überall sonst in der Erdatmosphäre (die bodennahe Luft in der Arktis einmal ausgenommen). Man spricht deshalb auch von einem «Hotspot» in den Tropen. Die Temperatur soll dort ausserdem doppelt so schnell klettern wie an der Erdoberfläche darunter. Die Messungen ergeben aber ein ganz anderes Bild. Satelliten zeigen im Hotspot für den Zeitraum von 1979 bis 2012 eine Erwärmung um ungefähr 0,1 bis 0,2 Grad pro Jahrzehnt – nur ungefähr die Hälfte dessen, was die meisten Modelle aufweisen, und die Erwärmungsrate ähnelt der am Boden.

Weiterlesen auf nzz.ch. Englische Zusammenfassung auf notrickszone.

Bereits im Oktober 2012 war in den Environmental Research Letters eine Arbeit von Stephen Po-Chedley und Qiang Fu von der University of Washington in Seattle erschienen, in der das Fehlen des Hotspots dokumentiert wurde. Probleme wurden auch in einer kürzlichen Arbeit von Mitchell et al. eingeräumt, die im Juni 2013 in den Geophysical Research Letters herauskam.

Eine moderierte Diskussion zum Hotspot findet derzeit auf der Climate Dialogue Plattform statt. Siehe auch Einführung hierzu von Marcel Crok auf WUWT.

 

Teilen: