Große Weihnachtsüberraschung: Die längste Phase von grünen Weihnachten in der Schweiz ereignete sich 1941 bis 1949

Wieder ein Weihnachten ohne Schnee. Ein klares Zeichen für den Klimawandel. Oder vielleicht doch nicht? Balz Rittmeyer und Marc Fehr haben sich die Schneestatistik für die Schweiz etwas genauer angeschaut und sind auf ein erstaunliches Ergebnis gestoßen, das sie im Blog des Tagesanzeiger berichteten:

Das Märli von weissen Weihnachten
Auch dieses Jahr gibt es keine weissen Weihnachten im Flachland. Wer jetzt denkt, früher habe es an den Festtagen öfter Schnee gegeben, sollte sich diese Daten anschauen.
st der Klimawandel schuld daran, dass es so selten weisse Weihnachten gibt? Nein. Ein Blick in die Statistik zeigt, auch früher lag am 24., 25. oder 26. Dezember nicht öfter Schnee. Über die fast 80-jährige Messreihe ist kein eindeutiger Trend zu erkennen. So gab es die längste Phase von grünen Weihnachten von 1941 bis 1949.

Weiterlesen im Blog des Tagesanzeiger. Mit Dank an Notrickszone.

Sogar die Süddeutsche Zeitung berichtete am 20. Dezember 2015 über das Thema:

Weiße Weihnachten – ein Mythos
Minus 13,5 Grad: Den kältesten Heiligabend erlebte München im Jahr 1879. Sonst ist Schnee an den Feiertagen eher die Ausnahme – auch wenn man das gerne verdrängt.

Weiterlesen in der Süddeutsche Zeitung

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Der Kern der Klimadiskussion findet mehr und mehr seinen Weg in die öffentliche Berichterstattung. Dringende Leseempfehlung für den folgenden Artikel von Horst Rademacher in der FAZ vom 16. Dezember 2015:

Die Erde hat keinen Thermostat
Wäre es ehrlicher gewesen, sich in Paris nicht auf ein Temperaturziel zu versteifen? Zumindest meinen das viele Geowissenschaftler.

[…]

Stößt ein Staat zu viel Kohlendioxid aus, kann man ihn nach diesen Modellrechnungen für einen gewissen Anteil der Erwärmung über das 1,5-Grad-Ziel hinaus verantwortlich machen. Gute Staaten lassen sich so von Klimaschurken trennen. Nicht nur ist diese Sicht für einen Geowissenschaftler allzu vereinfachend, sie entspricht auch nicht der Natur. Die Erde selbst hat sich nämlich im Rahmen ihrer natürlichen Variabilität im Laufe der Erdgeschichte nie an das 1,5-Grad-Ziel gehalten. Selbst in den vergangenen tausend Jahren gab es mindestens zwei, jeweils mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lange Episoden, in denen die mittleren Temperaturen um mehr als 1,5 Grad von den langjährigen Mittelwerten abwichen. Während des „Mittelalterlichen Klimaoptimums“ war es in Mitteleuropa und auf den Britschen Inseln erheblich wärmer als zuvor und danach. In der „Kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert war es dagegen weitaus kälter. Welche natürlichen Vorgänge hinter diesen Klimaschwankungen standen, ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen, klar ist aber eins: Menschliche Aktivitäten, vor allem die Verbrennung fossilen Kohlenstoffs, können nicht dafür verantwortlich gewesen sein.

[…]

Aus der Pariser Akte wird nicht deutlich, wie man die natürlichen Schwankungen der Erdtemperatur mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbaren will. Wie will man unterscheiden, welcher Teil einer Erwärmung natürliche Ursachen hat und was auf anthropogenen Emissionen beruht? Gewiss wird es dann auch wieder Hochrechnungen geben. Das sind aber lediglich Modelle, welche die Wirklichkeit nur bedingt abbilden. Viel ehrlicher wäre es gewesen, sich nicht auf ein Temperaturziel, sondern auf die Verringerung des Kohlendioxideintrages zu konzentrieren. Temperaturmarken taugen nicht als Erfolgsskala. Die Erde, die allen am Herzen liegt, könnte der Weltgemeinschaft mit ihrer natürlichen Sprunghaftigkeit einen dicken Strich durch die Rechnung machen.

Ganzen Artikel in der FAZ lesen.

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Ähnlich realistisch auch ein Plädoyer von MDR-Wetterfrosch Thomas Globig im MDR, die natürliche Klimavariabilität nicht zu unterschätzen:

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Hilfe, die grönländischen Gletscher schmelzen! Die armen Grönländer, nun müssen sie demnächst wohl im Sommer ihre Jacken ausziehen. Genau wie vor 1000 Jahren, als die Wikinger Bjarne und Lasse schon einmal im T-Shirt zum Fischfang herausfahren konnten. Die angeblich vom Klimawandel besonders benachteiligten Grönländer weigerten sich in der Folge der Pariser Klimakonferenz, die ihnen zugedachte Rolle als Klimaopfer zu spielen. Der grönländische Premierminister erklärte nun, das Land behielte sich vor, aus dem in Paris verabschiedeten Klimavertrag wieder auszusteigen. Grönland brauche auf jeden Fall Sonderkonditionen, da die zurückzulegenden Entfernungen viel größer als in Industrieländern wären und somit ein höherer CO2-pro-Kopf-Emissionswert notwendig sei. Bloomberg berichtete am 14. Dezember 2015:

Greenland May Seek UN Climate Deal Opt-Out Amid Emissions Goal
The ink hasn’t yet dried on the UN climate accord and one of the territories most at risk from global warning is already demanding an opt-out. “We still have the option of making a territorial opt-out to COP21,“ Kim Kielsen, the prime minister of Greenland, said during a visit to Copenhagen on Monday. „We have an emissions quota of 650,000 tonnes of CO2, which is the same as a single coal-fired power plant in Denmark, or a minor Danish city.“

Weiterlesen bei Bloomberg

 

 

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Kurz nach Abschluss der Pariser Klimaverhandlungen stellten indische Regierungsvertreter noch einmal klar, dass der neue Vertrag nichts daran ändern werde, dass das Land bis 2020 seine Kohleproduktion verdoppeln würde.

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Auch Großbritannien reagierte auf den neuen Klimavertrag. Das Land erklärte nach der Konferenz, dass es die Subventionen für Eneuerbare Energien drastisch zu senken gedenkt.

 

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