Wasserführung des Ganges unterlag schon immer natürlichen Schwankungen: Wasser-Minister von Bangladesch braucht dringend Nachhilfe in historischer Dürrekunde

Daniel Wetzel in der Welt am 19. März 2016:

Deutsche Wirtschaft fürchtet sich vor „Öko-Diktatur“
Die Bundesregierung plant ein radikales Gesetz zum „Klimaschutz 2050“. Wirtschaftsvertreter packt angesichts der Vorschläge das Grauen. Werden sie Realität, warten auch auf Verbraucher teure Reformen.

In Paris hatte es sich noch gut angefühlt. Die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen ging Ende Dezember in einem Freudentaumel zu Ende, weil sich die Staatengemeinschaft für die „Dekarbonisierung“ der Weltwirtschaft ausgesprochen hatte. Doch auf die Party folgt wohl bald der Kater. Höhere Mieten, höhere Steuern, Sanierungszwang für Hausbesitzer, Tempolimits auf Autobahnen und massive Kostensteigerungen für Industriebetriebe: Das könnten die Folgen sein, falls die im Bundesumweltministerium gesammelten Vorschläge zur künftigen deutschen Klimaschutzpolitik demnächst Gesetzeskraft erlangen.

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In der Vergangenheit hatte man uns stets erklärt, dass Grünzonen in Ballungszentren ein wirksames Kühlmittel gegen den städtischen Wärmeinseleffekt sind. Am 21. März 2016 überraschten uns nun australische Forscher mit einer Theorie, dass die Vegetation ein schlimmer Wärmetreiber bei Hitzewellen wäre. Willkommen in Absurdistan. Vielleicht ist es ganz gut, dass die australische Regierung nun die Notbremse gezogen hat und einen ganzen Schwung der Klimaapokalyptiker kurzerhand gefeuert hat.

Mit Dank an WUWT.

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Der Ganges führt derzeit wenig Wasser. Der Schuldige war schnell gefunden: Der Klimawandel. Sagt jedenfalls der Wasser-Minister von Bangadesch, Anisul Islam Mahmud. In The Daily Star vom 21. März 2016 heißt es dazu:

Reduction in Ganges Water: Global warming, absence of rainfall to blame
Water Resources Minister Anisul Islam Mahmud believes global warming and absence of rainfall in India were to blame for Bangladesh getting only 25,000 cusecs of water through the Ganges river on the first 10 days of March this year.

Der Minister weiß offenbar noch nicht, dass die Niederschläge auf dem indischen Subkontinent schon immer variabel waren. So dokumentierten Prasad et al. 2014 für Zentralindien zwei augedehnte Dürreperioden während der letzten 5000 Jahre, die sich 4600-3900 bzw. 2000-600 Jahre vor unserer Zeit ereigneten. Eine enorme natürliche Klimavariabilität, die heute offenbar vollkommen in Vergessenheit geraten ist.

Oder nehmen wir Yadav et al. aus dem Juni 2015, eine Studie zur bewegten Dürreentwicklung der letzten 300 Jahre im indischen Himalaya:

Tree-ring footprints of drought variability in last ∼300 years over Kumaun Himalaya, India and its relationship with crop productivity
We reconstructed Standardized Precipitation Index (SPI), a metric of drought, using tree-ring width chronologies of Himalayan cedar (Cedrus deodara (Roxb.) G. Don) prepared from two ecologically homogeneous settings in the Kumaun Himalaya, India. The reconstruction employing first principal component of the two site chronologies in linear regression model helped in extending 7-month SPI of May (SPI7-May) back to 1720 CE. The calibration model capturing 60% of variance in the observed SPI series (1902–1967) is the strongest so far from the Indian region. On achieving such a robust tree-ring calibration we are of the opinion that SPI should provide a better option to develop long-term drought records for the data scarce Himalayan region. The SPI reconstruction revealed high year-to-year variability with 1816 (SPI −1.92) and 1737 (SPI +2.33) the driest and the wettest years respectively. The five year mean of reconstructed SPI revealed multiyear droughts in 1920–1924, 1782–1786, 1812–1816, 1744–1748, 1964–1968 and pluvial phases in 1911–1915, 1723–1727, 1788–1792, 1758–1762 and 1733–1737.

Und am 25. Juni 2012 erinnerte CBC an eine andere natürliche indische Dürrephase:

Climate change key to collapse of ancient Indus civilization
Climate change was a key ingredient in the collapse of the ancient Harappan civilization almost 4,000 years ago, a new study suggests. The Harrapans once occupied more than one million square kilometres of the plains of the Indus River in what is now a vast desert region that includes parts of Pakistan, northwest India and eastern Afghanistan. The civilization extended from the Arabian Sea to the Ganges River and was the largest of the early urban societies along with those of Egypt and Mesopotamia.

Interessant auch, wie man sich in Indien an Dürrezeiten anpasst. CNN meldete am 16. Juli 2015:

Some Indian men are marrying multiple wives to help beat drought

 

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