Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 12/18: Die Sache mit der „Pause“ oder dem „Hiatus“

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonnenaktivität war auch im November unterdurchschnittlich. Die Sonnenfleckenzahl betrug lediglich 5,9 – deutlich unter dem Mittelwert aller bisherigen Sonnenzyklen. An 16 Tagen war die Sonne fleckenfrei. Wir sind im solaren Minimum angekommen. Es wird noch etwa ein Jahr anhalten.  Die polaren Felder zeigen uns, dass der nächste Sonnenzyklus vergleichbar schwach werden wird.

Die Sache mit der „Pause“ oder dem „Hiatus“

Bis 2016 war die „Pause“ in aller Munde. Die globalen Mitteltemperaturen stiegen von 1998 bis 2012 nur sehr geringfügig an. Das Mittel aller Modellrechnungen sagte eine Erwärmung um 0,21 °C/Dekade voraus, gemessen wurden aber lediglich ein minimaler Anstieg von 0,05 °C/Dekade (IPCC 2013,S.5). Die „Pause“ schaffte es sogar in die Langfassung des IPCC-Report von 2013. Im Technischen Report auf Seite 63 rätselt man über die Ursachen.

Die Abschwächung des globalen Temperaturanstieges der letzten 15 Jahren wird dort auf das Zusammenwirken von
– einem deutlichen Minimum im solaren 11-jährigen Zyklus,
vulkanischer Aktivität und
interner Klimavariabilität
zurückgeführt.

Doch dieser interessante Abschnitt schaffte es nicht in die Zusammenfassung „Summary for Policymakers“. Auf politischen Druck hin wurde in der Zusammenfassung der Hinweis auf einen Hiatus oder eine Pause gestrichen. Besonders hervorgetan hatten sich bei den Abschlussverhandlungen in Schweden im September 2013 die Vertreter des Umweltministers Altmaier (CDU) und der Wissenschaftsministerin Wanka (CDU). Als Begründung wurde vorgetragen, dass eine 15 -jährige Pause in der Temperaturentwicklung zu kurzfristig sei, um die Klimaprognosen der Modellrechnungen in Frage zu stellen. Was kümmert mich die Realität, wenn doch die Modellrechnungen mir besser ins politische Konzept passen ! Und man war ja gerade dabei , die Dekarbonisierung durch „die grosse Transformation“ (Schellnhuber, Klimaberater der Bundeskanzlerin)  der deutschen Industriegesellschaft umzusetzen. Da störte die Pause.

Die Pause wird „wissenschaftlich“ abgeschafft

Die Pause war ab Mitte 2015 Geschichte, denn der Super ElNino von 2015/16 liess die globalen Mitteltemperaturen gewaltig ansteigen. Einige Klimawissenschaftler verbreiteten nun, dass sich die Diskrepanz zwischen Modellen und Realität schliessen würde. Der Anstieg wurde von vielen Wissenschaftlern dem CO2 zugeschrieben. Aber nach Ende des ElNino gingen die Temperaturen wieder auf das Niveau der ersten Hälfte des Jahres 2015 zurück und verharren seitdem dort. Wohl prophylaktisch schaffen daher im Dezember 2018 eine Reihe von Wissenschaftlern in zwei  Publikationen die „Pause“ im Nachhinein ab. Die „Pause“ hat es nie gegeben !

Einige der Autoren sind in der Klimaforschung  tonangebende Wissenschaftler und gut bekannt: Michael Mann, der Erfinder des längst widerlegten Hockeysticks, nach dem in den letzten tausend Jahren die Temperatur konstant war und sich erst durch das CO2 erhöhte; Stefan Rahmstorf, noch heute Verteidiger des Hockeysticks; Stephan Lewandowsky, australischer Psychologe, der behauptete, dass 97 % der befragten Wissenschaftler glauben, dass der Mensch die alleinige Ursache der globalen Erwärmung ist und Naomi Oreske, amerikanische Psychologin und Aktivistin, die immer wieder behauptet, dass kritische, skeptische Wissenschaftler von der Ölindustrie finanziert seien.

Die Schlussfolgerungen dieser Wissenschaftler (?)  ist, dass diejenigen Klimawissenschaftler, die sich mit der „Pause“ beschäftigt haben,  Unsicherheiten in der Politik geschürt hätten und den so dringend gebotenen sofortigen Aktionen gegen die Klimakatastrophe „den Schwung genommen“ hätten. Das würde „unkalkulierbar höhere Zukunftsrisiken“ eintragen. Wohlgemerkt, es gab über 200 Publikationen von Wissenschaftlern über die Pause, die hier durch diese ehrenwerte Gesellschaft gebasht werden.

Kommt die „Pause“ wieder ?

Steigt die globale Lufttemperatur in den nächsten fünf Jahren nicht deutlich, so sind alle Modellsimulationen außerhalb des Vertrauensbereiches. Da hilft selbst ein leichter Anstieg nicht mehr, um die Modelle zu retten.  Unabhängig davon zeigt sich bereits jetzt, dass die globalen Modelle die natürliche Variabilität unterschätzen und viele Wechselwirkungen im Klimasystem nur unzureichend erfassen und dem CO2 fälschlicherweise eine nahezu alleinbestimmende Steuerung des Klimas zuweisen..

Ich wünsche Ihnen allen ein gutes Neues Jahr.

Herzlichst
Ihr
Fritz Vahrenholt

 

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