FAZ: Klimaschutz als Religion

Lesenswerter Kommentar von Holger Steltzner in der FAZ am 1. Februar 2019:

Klimaschutz als Religion

Die Bundesregierung erhebt das Klima weit über andere wichtige Politikfelder wie Soziales oder Wirtschaft. Darf man hoffen, dass die Union doch noch zur Besinnung kommt?

Will das Land der Erfinder von Otto- und Dieselmotoren diese wirklich abschaffen? Oder besinnen sich deutsche Politiker noch und stoppen die Zerstörung der wirtschaftlichen Herzkammer Deutschlands? Immerhin hat München nachgemessen und festgestellt, dass die Luft sauberer als befürchtet und vom Landesumweltamt gemessen sei. Das Bundesumweltamt hat übrigens mitgeteilt, dass die Feinstaubgrenzwerte in keinem deutschen Ballungszentrum mehr überschritten werden. Mal sehen, welchem Medium das heute eine Meldung wert war. Hoffentlich messen viele andere Städte ebenfalls nach, um Fahrverbote zu vermeiden. Hilft es dem Weltklima, wenn hiesige Dieselautos in Osteuropa fahren oder deutsche Kohlekraftwerke in Schwellenländern betrieben werden?

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Zwecks pflichtschuldigem täglichen Klima-Alarm, griffen die TV-Nachrichten-Redakteure von SRF am 14. Dezember 2018 wieder einmal zum alten Trick, eine Sanddünen-Insel, die sowieso wegen natürlicher Erosions und Verlagerung-Vorgänge nur bedingt für eine dauerhafte Besiedlung taugt, zum Klimawandel-Opfer zu stigmatisieren. Siehe hier in den Spätabend-Nachrichten „10 vor 10“ im 5. Beitrag der Sendung:

Verschwindet Tangier unter dem Meerspiegel?
Während die UNO-Konferenz in Polen immer noch um konkrete Schritte gegen den Klima-Wandel ringt, bezweifeln viele Bewohner und Bewohnerinnen der kleinen US-Insel Tangier einen Zusammenhang zwischen der Klima-Erwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Interessant im Beitrag ist, dass die Einwohner der Insel Tangier/Virginia durchaus wissen und auch zum Ausdruck bringen, dass die natürliche Erosion das Hauptproblem für die Insel darstellt und nicht der Meeresspiegel-Anstieg durch den Klimawandel. Deshalb werden die Leute als naive Trump-Jünger dargestellt, die nicht wirklich verstehen, was Sache ist.

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Welt.de bot am 20. Dezember 2018 dem Klimaalarm eine fragwürdige Bühne:

Klimawandel verständlich erklärt: Studenten im Selbstverlag
Eine populärwissenschaftliche Erklärung des Klimawandels entwickelt sich zum Verkaufserfolg. Autoren sind die Studenten David Nelles und Christian Serrer, die das 130 Seiten starke Büchlein «Kleine Gase, große Wirkung: Der Klimawandel» im Selbstverlag veröffentlicht haben. Wenige Wochen nach dem Verkaufsstart sind nach Serrers Angaben bereits 35 000 Exemplare verkauft. Das Buch fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen. Nelles und Serrer – beide erst 22 – sind keine Naturwissenschaftler, sie studieren im fünften Semester Wirtschaftswissenschaften an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee.

Klimawandel-Bestseller von jungen Autoren, ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund. Ein Wunder, dass die beiden noch nicht auf der Schwarzen Liste des Umweltbundesamtes gelandet sind, die ansonsten genauestens überwacht, wer sich in Deutschland zum Klimawandel öffentlich äußern darf. Weshalb wurde das Werk in diesem Fall „durchgewunken“?

Damit das Buch Hand und Fuß hat, wandten sie sich an die Fachwelt. «Dabei wurden wir von über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – vom Doktoranden bis zum Institutsleiter – unterstützt», sagt Serrer. «Diese gaben uns bei der Erstellung des Buches wertvolle Tipps, standen uns bei Fragen zur Seite und haben unsere Texte gegengelesen.» Darunter war etwa Hans Joachim Schellnhuber, inzwischen emeritierter Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Finanziell unterstützt wurde das Projekt unter anderem vom Rückversicherer Munich Re, dessen konzerneigene Klimaforschungsabteilung international anerkannt ist. Ein prominenter Werbeträger ist ZDF-Moderator Claus Kleber.

Da waren sie wieder alle zusammen: PIK, Munich Re und Staatsmedien. Ein eng verwobenes Geflecht, bei dem sich politische und wirtschaftliche Interessen munter konfliktieren. Weshalb bietet Die Welt einer solchen Aktion eine öffentliche Bühne, ohne kritisch nachzuhaken?

 

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