Energiewende greift nicht: CO2-Emissionen 2015 in Deutschland wieder um 1% gestiegen

Die letzten Jahre waren für Kalifornien nicht einfach. Eine Dürre jagte die andere. Hat es früher bereits gegeben, und ist im Prinzip nichts Neues (siehe unseren Blogbeitrag „Studien sind sich einig: Kalifornische Dürren 2012-2014 sind vor allem der natürlichen Klimavariabilität geschuldet„). Mittlerweile hat sich die Situation entspannt und die Reservoire sind wieder prall gefüllt, wie die Los Angeles Times am 14. März 2016 berichtete:

Drenched by ‚March Miracle,‘ Northern California reservoirs inch toward capacity
A series of storms pushed California’s biggest reservoir past its historical average for mid-March this weekend and put the second largest one on track for doing the same by Monday afternoon, officials said. Together the Lake Shasta and Lake Oroville reservoirs have the capacity to hold more than 8 million acre feet of water and after a wet weekend in Northern California, they were 79% and 70% full, respectively, by Monday morning, according to the state Department of Water Resources. Some people have referred to the recent series of powerful storms that have dumped rain and snow on the Sierra as the “March Miracle.”

Weiterlesen in der Los Angeles Times

Bereits im Januar 2016 hatte sich die Regen-Wohltat angekündigt. Da man es im Zeitalter der Klimakatastrophe jedoch niemals rechtmachen kann, klagte die Presse über den Regenüberschuss anstatt sich zu freuen. So meckerte das Handelsblatt am 10. Januar 2016:

El Niño in Kalifornien: Nach der Dürre droht die Sintflut
Extreme Wetterkapriolen in Kalifornien: Nach jahrelanger Dürre regnet es jetzt umso heftiger. Das Klimaphänomen El Niño bringt endlich Wasser – und damit aber auch neue Gefahren.

Eines scheint klar zu sein: In vorindustrieller Zeit war alles stets perfekt. Genau dosierte Regenmengen erlaubten ein paradiesisches Leben in der Region, das erst durch das CO2 jäh beendet wurde. So lautet jedenfalls das gängige Klimamärchen. In Wirklichkeit hat es auch in der Vergangenheit heftige Veränderungen der Niederschläge gegeben, die den Menschen z.T. existenzbedrohend zugesetzt haben. Siehe „Kleine Dürregeschichte der USA der vergangenen 10.000 Jahre: Schon die Indianer mussten immer wieder unter Trockenheit leiden“ und „Tausend Jahre Dürregeschichte der USA: Am schlimmsten war es in der Kleinen Eiszeit. Aber auch während der Mittelalterlichen Wärmeperiode gab es heftige Mega-Dürren„.

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Der australische Klimawissenschaftler Daniel Alongi wurde nun offiziell wegen fingierter Abrechnungen angeklagt, mit denen er sich mehr als eine halbe Millionen australische Dollar ergaunert hatte. Fachleute äußerten zwischenzeitlich erste Bedenken, dass vielleicht auch bei Alongis Forschungsarbeiten zum Klimawandel am Großen Barriereriff nicht alles mit rechten Bedingungen zugegangen sein könnte.

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Klartext in der Welt vom 11. März 2016:

Der große Schwindel der deutschen Energiepolitik

Das Unglück von Fukushima wird zum Auslöser der deutschen Energiewende verklärt. Doch das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Der Atomausstieg sollte die Grünen bremsen, was auch gelang.

Zum fünften Jahrestag des Tsunamis mit folgender Atomkatastrophe von Fukushima fällt Sigmar Gabriel vor allem das ein: „Energiewende – wir machen das.“ Der offizielle Kommentar des Bundesministers für Wirtschaft und Energie unterscheidet sich da überhaupt nicht von den einschlägigen Öko- und Umweltverbänden: Sie alle schlagen in ihren aktuellen Statements anlässlich der japanischen Nuklearkatastrophe direkt den Bogen zum ökologischen Umbau der deutschen Energieversorgung. Dabei liegt die Verbindung nicht so auf der Hand, wie es zunächst scheint.

Der einflussreiche Berliner Thinktank Agora etwa nahm den Jahrestag zum Anlass, eine Energiewendebilanz der letzten fünf Jahre zu ziehen. Ganz so, als hätte das eine etwas mit dem anderen zu tun. Und die Deutsche Umwelthilfe fühlte sich vom Gedenktag sogar zur Geschichtsklitterung der besonderen Art verleitet: „Als Reaktion auf das Unglück beschloss die Bundesregierung den Atomausstieg und leitete die Energiewende ein“, deuten die Umwelthelfer die Geschichte um.

Weiterlesen in der Welt

Die Wirkung der deutschen Energiewende ist dabei überaus fraglich. Zuletzt sind die CO2-Emissionen 2015 um ein ganzes Prozent wieder angestiegen. Peinlich. Die vielen ausgegebenen Milliarden Euros haben offenbar das ganze Gegenteil des gewünschten Effekts gebracht. Climate Home meldete am 14. März 2016:

German CO2 emissions rise 1% in 2015
Higher heat demand and use of brown coal for power behind estimated increase in climate pollution, says think tank Green Budget Germany. Germany’s carbon dioxide emissions increased by an estimated 10 million tonnes from 2014 to 2015, in a blow to the country’s claims to climate leadership. Higher demand for heating oil and diesel, plus use of lignite (brown coal) for power generation, were behind the 1.1% bounce, according to Green Budget Germany. The think tank warned this set Europe’s largest economy off course for its 2020 target of a 40% cut from 1990 levels. Berlin needs to find 18% cuts in the next five years. It is an inconvenient analysis to surface the week Germany’s foreign office hosts the Berlin Energy Transition Dialogue, an international conference to promote cooperation on clean energy.

Weiterlesen bei Climate Home. Mit Dank an Notrickszone.

 

Abbildungsquelle: Clean Energy Wire

 

Es ist schon bezeichnend, dass das Umweltbundesamt (UBA) zu dieser Entwicklung beredt schweigt. Auf der UBA-Webseite lebt man offenbar lieber in der angenehmeren Vergangenheit. Noch am 21. Januar 2016 (!) verkündetete das Amt:

Treibhausgas-Emissionen in Deutschland
Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2014 gegenüber dem Vorjahr erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Die Emissionen nahmen demnach um mehr als 43 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente oder 4,6 Prozent ab. Das entspricht einer Minderung um 27,7 Prozent im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990.

Leseempfehlung: Artikel von Daniel Wetzel in der Welt vom 17. März 2016:

Klima-Streber Deutschland stößt mehr CO2 aus
Bei der Weltklimakonferenz von Paris hatte die Bundesregierung zu stärkeren Anstrengungen im Klimaschutz aufgerufen. Jetzt zeigt sich: Deutschland kann schon den eigenen CO2-Ausstoß nicht senken.

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Wir wünschen allen Lesern Frohe Ostern!
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