Endlich gibt es KLiVO

Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt stetig an. Dies bringt auf der einen Seite Probleme, da sich der Planet aufheizt, auch wenn der genau Betrag aufgrund der enormen Unsicherheit der CO2-Klimasensitivität noch immer schlecht bekannt ist. Zum anderen gibt es aber Profiteure: Die Pflanzenwelt. CO2 ist ihr Kraftstoff. Satellitendaten zeigen, dass die Erde in den letzetn Jahrzehnten stark ergrünt ist. Siehe dazu einen Artikel von Patrick Michaels.

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Immer wieder wird den Medien Klimaalarmismus vorgeworfen. Die Leute wollen mit dramatischen Gruselgeschichten unterhalten werden, das zeigt nicht nur die sonntägliche Erfolgsserie Tatort. Mindestens ein Mord pro Folge. Im Bereich Klimawandel muss es offenbar mindestens ein Weltuntergang sein, sonst erlischt das Interesse der Masse am Thema. Symptomatisch ist eine lustige Episode aus dem September, als der Hurrikan Florence auf die Küste North Carolinas traf. Ein Reporter stemmt sich gegen den Wind und kann sich gegen die Wucht des Sturms kaum halten. Mit dramatischen Worten beschreibt er die prekäre Situation. Die entfesselte Macht der Natur. Plötzlich dann aber eine Panne, die so nicht im Drehbuch stand: Im Hintergrund schlendern sichtlich entspannt zwei Spaziergänger durchs Bild. Schnell wird klar, dass der Wetterreporter den Zusehern ein ziemliches Affentheater vorgespielt hat. Videotipp: Unbedingt anschauen. Klicken Sie auf das Video unter dem zweiten Absatz (oder auf Twitter hier) und staunen Sie, so wie die anderen 29 Millionen Nutzer, die bereits geklickt haben…

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Deutsche Welle am 25. September 2018:

Neues Infoportal „KLiVO“: Vorsorge für den Klimawandel
Hitze, Trockenheit, Stürme oder Starkregen – wie lassen sich die Schäden durch Extremwetter begrenzen? Die Bundesregierung will mit einem Informationsportal Hilfestellungen geben.

Das hört sich doch gut an. Echte Fakten bilden noch immer die beste Grundlage für die Klimadiskussion. Wo können wir diese neue Webseite finden? DW:

„Der Klimawandel ist endgültig bei uns angekommen“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Klimaschäden durch Extremwetter träfen jedoch viele Menschen heute noch unvorbereitet. Mit dem Klimavorsorgeportal (KLiVO) will die Bundesregierung von nun an Behörden, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern bei der Vorsorge helfen. „Es bietet passgenaue Informationen und Tipps, um Schäden durch den Klimawandel – sei es durch Hitze und Trockenheit oder Stürme, Starkregen und Überschwemmungen – zu vermeiden“, so Schulze zur Eröffnung des neuen Portals.

Ein wirklich schön gewählter Name: KLiVO, das macht Lust auf mehr. Wir schauen auf das Portal. An einer Stelle finden wir eine Linksammlung zu Klimawandelportalen. Dort schlagen wir auch das Portal „Klimawandel in Deutschland“ vor. Ob die Bundesregierung und der Deutsche Wetterdienst als Betreiber diesen Link wohl mitaufnehmen wird? Die automatische Eingangsbestätigung trudelt jedenfalls umgehend ein:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für das Einreichen Ihres Dienstes „Klimawandel in Deutschland“ auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal. Wir werden Ihren Dienst prüfen und uns umgehend wieder bei Ihnen melden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr KLiVO-Redaktionsteam

www.klivoportal.de

Beim weiteren Durchklicken auf KLiVO wird nicht recht klar, was die Webseite eigentlich nun wirklich Neues bringt. Es gibt Links zu den Datenarchiven des Deutschen Wetterdienstes. Sehr schön, aber die kennen wir schon. Es scheint sich offenbar vor allem um eine organisierte Linksammlung zu anderen Webseiten zu handeln. Umweltbundesamt und Deutscher Wetterdienst stellen besonders viele Seiten zur Verfügung. War KLiVO wirklich nötig?

 

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