Ehemaliger IPCC-Autor Kevin Trenberth räumt in neuem Paper ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen

Es hat ein bisschen gedauert, aber die Ozeanzyklen als wichtige Klimafaktoren sind nun endlich auch auf der IPCC-Seite angekommen. Kevin Trenberth schreibt jetzt zusammen mit John Fasullo in einem neuen Paper im Fachmagazin „Earth’s Future„, dass die Erwärmungspause seit 1998 wohl mit der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) zu tun haben könnte. Auch Trenberths Kumpel Rahmstorf hält dies nun plötzlich für eine gute Möglichkeit, wie er in seinem Klimalounge-Blog am 16. Dezember 2013 schrieb:

Der führende US-Klimatologe Kevin Trenberth forscht seit zwanzig Jahren zu diesem Thema und hat gerade einen ausführlichen erklärenden Artikel dazu publiziert. Trenberth betont die Rolle der längerfristigen Schwankungen der Klimaschaukel ENSO, genannt pazifisch-dekadische Oszillation (PDO). Etwas vereinfacht gesagt: es geht darum, dass Phasen mit häufigern El Niño und Phasen mit häufigeren La Niña Bedingungen (wie derzeit) im tropischen Pazifik bis zu zwei Jahrzehnte anhalten können. Letzteres bringt eine anhaltend etwas langsamere Erwärmung an der Oberfläche unseres Planeten, weil dafür mehr Wärme tiefer im Ozean gespeichert wird. Ein zentraler Punkt dabei: selbst wenn die Oberflächentemperatur stagniert nimmt unser Planet weiter netto Wärme auf.

Der andere „zentrale Punkt“, den Rahmstorf an dieser Stelle leider verschweigt, ist sogar noch wichtiger. Trenberth räumt nämlich in seinem neuen Paper explizit ein, dass die Erwärmungsphase 1976-1998 zu einem Teil auf die positive Phase der PDO zurückzuführen sei:

The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface warming somewhat by reducing the amount of heat sequestered by the deep ocean, while the negative phase of the PDO is one where more heat gets deposited at greater depths, contributing to the overall warming of the oceans but cooling the surface somewhat. The Pacific Ocean appears to account for the majority of the decadal variability… Nevertheless, the events in the Pacific undoubtedly also affect the Atlantic, Indian, and Southern Oceans as the system acts collectively to equilibrate to these changes in the flow of energy.

Als wir das PDO-Modell Anfang 2012 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ als Mitauslöser der Erwärmung 1976-1998 ins Spiel brachten und die Ozeanzyklik als Pulsgeber für die Temperaturzyklen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten, erlebten wir heftigen Widerstand beim deutschen Klimaestablishment. Knapp zwei Jahre später ist die kalte Sonne im Mainstream angekommen, bzw. vielmehr der klimatische Mainstream bei der kalten Sonne.

Eine ausführliche Besprechung des Trenberth & Fasullo 2013 Papers erschien von Leon Clifford auf reporting climate science.com.

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Im Schulfernsehen der Dritten Programme läuft derzeit der 15-Minuten-Film „Grönland: Erdbeeren am Polarkreis“, der sich mit dem Klimawandel in dieser Region beschäftigt. Den Clip kann man sich hier anschauen. Thema sind die verbesserten landwirtschaftlichen Ernteerträge in Grönland aufgrund der Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Hierdurch wurde u.a. ein ehemaliger Junkie zum Kartoffelbauern. Es ist begrüßenswert, dass auch endlich einmal Vorteile der Erwärmung dargestellt werden. Allerdings fehlt der historische Kontext. Zwar wird kurz auf Grönland=Grünland angspielt, aber die Tatsache, dass es zur Wikingerzeit bereits einmal genauso warm wie heute war, wird verschwiegen. Wer weiß, vielleicht haben die Wikinger damals sogar schon Erdbeeren angebaut.

Neben dieser fragwürdigen Auslassung, werden einige andere Dinge behauptet, die nicht den Tatsachen entsprechen. Es wird gesagt, das Grönlandeis wäre viele Millionen Jahre stabil gewesen und würde erst jetzt abschmelzen. Falsch. In der letzten Zwischeneiszeit war es wärmer als heute und das Eis musste kräftig Federn lassen (siehe unseren Blogartikel „Wo ist der ominöse Kipppunkt? Vor 120.000 Jahren war es 4 Grad wärmer und das grönländische Eis hielt stand„). Auch zur Zeit des holozänen Klimaoptimums war es deutlich wärmer als heute, worunter das Eis sehr zu leiden hatte („Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute„). Und vor 1000 Jahren, zur Zeit der Wikinger, als es so warm wie heute war, herrschte wieder Schmelzalarm („Grönländische Istorvet-Eiskappe war während der Mittelalterlichen Wärmeperiode kleiner als heute„). Von Millionen-Jahre-stabilem-Grönlandeis kann nicht die Rede sein. An anderer Stelle wird im Film behauptet, dass die grönländische Eiskappe heute schneller schmilzt als zuvor. Falsch. Siehe „Universität Utrecht: Grönländische Gletscher hatten ihre intensivste Abschmelzphase bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ und „Kehrtwende bei der grönländischen Eisprognose: Eine weitere Studie bestätigt ein langsameres Abschmelzen„. Wenn Sie Lehrer sind und den Film Ihren Schülern zeigen wollen, sollten Sie diese Defizite separat aufarbeiten. Falls Sie Material benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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Schreckliche Nachrichten aus Oberhausen, mitten im Klimawandel. Die WAZ berichtete am 29. November 2013:

Oberhausens Wald ist gesund

Super! Aber auch wenn alles gut ist, ist dies noch lange kein Grund, sich keine klimatischen Sorgen machen zu dürfen. In der WAZ lesen wir daher:

Doch stehe man auch vor Ort vor großen Herausforderungen. „Es ist noch nicht abzusehen, in welcher Art und Weise der Klimawandel wirken wird [erklärt Stadtförster Jürgen Halm]“.

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Überraschung: Eine Antarktis-Expedition mit zahlreichen Medienvertretern ist im sommerlichen Meereis stecken geblieben. Der ursprüngliche Plan war offenbar gewesen, sensationsheischende Bilder vom sterbenden Antarktis-Eis einzufangen. Das Meereis spielte jedoch nicht mit und zeigte sich stärker denn je. Seitens der Expedition hieß es:

„We’re stuck in our own experiment.“

Welch Ironie. Sämtliche Rettungsversuche durch einen Eisbrecher schlugen fehl. Mittlerweile deutet vieles daraufhin, dass die Expedition unter Leitung des australischen Klimwandelprofessors Chris Turney die Gefahren der Antarktis aus Kostengründen mutwillig unterschätzt hat (siehe Beitrag auf notrickszone). Oder war es einfach Unwissen, dass es in den letzten Jahren in der Antarktis immer kälter geworden ist und das Eis im zweiten Jahr nacheinander neue Rekordausdehnungen erreicht hat? Ein Klimawandelprofessor, der das Klima der Zukunft vorhersagen möchte aber die Eisausdehnung der Heutezeit nicht in den Griff bekommt? In ihrer Verzweiflung machten die Abenteurer jetzt kurzerhand die Klimaerwärmung für ihr Schicksal verantwortlich, wie der Pressesprecher der Expedition, Alvin Stone, in der Neuen Zürcher Zeitung am 3. Januar 2013 zitiert wurde:

Klimaerwärmung als Ursache? Dass die unter anderem der Klimaforschung verpflichteten Wissenschafter mit der Shokalskiy just während des antarktischen Sommers im Eis steckenblieben sind, hat rund um die Welt auch zu bisweilen bitterbösen Bemerkungen von Kommentatoren geführt, die die Klimaerwärmung in Frage stellen. Zu Unrecht, meinte Alvin Stone am Donnerstag auf Anfrage. Vielmehr weise alles darauf hin, dass es just die Klimaerwärmung sei, die zur misslichen Lage des Schiffs geführt habe.

Ein absurdes Theater. Aber es kommt noch besser: Noch bevor die Wissenschaftler, Touristen, Journalisten und ein Teil der Besatzung mit dem Hubschrauber ausgeflogen wurden, feierte die Gruppe unbekümmerte Parties auf dem Eis, als würde es sich um eine Klassenfahrt nach Bad Bentheim handeln. Via Twitter & Co ließen die Teilnehmer die Welt an ihrem Happening teilhaben. Ganz so leicht und locker, ist die Situation dann vielleicht aber doch nicht: Auf WUWT kann man aufrüttelnde Fotos von antarktischen Schiffswracks der letzten Jahre bewundern. Ab Mitte Februar rückt das nächste Wintereis an. Allerdings ist das Expeditionsschiff dann schließlich doch wieder freigekommen. Ende des Theaters.

Nachdem die Rettung der Expeditionäre geklappt hat, kommt nun die Zeit für eine kritische Aufarbeitung. Der australische Journalist Andrew Bolt hat bereits die richtigen Fragen gestellt (mit Dank an Chris Frey für die Übersetzung):

1. Wer hat diese Expedition finanziert?

2. Wie kommt es, dass zu den Teilnehmern der Expedition auch Turneys Ehefrau [Chris Turney war Leiter der Expedition] und zwei kleine Kinder gehören?

3. Wie ernst war dieses wissenschaftliche Unternehmen?

4. War die Wahl des Schiffes klug, wenn es doch kein Eisbrecher war?

5. Wie kommt es, dass dieses Schiff in der heutigen Zeit mit Satellitenbeobachtungen, sehr genauen Wettervorhersagen und Radar im Eis stecken geblieben ist?

6. Wie viel hat die Rettung gekostet?

7. Wer zahlt für diese Rettung?

8. Warum waren ABC und Fairfax-Medien so erpicht darauf, zuerst zu verkünden, dass diese Expedition Ausmaß und Auswirkungen der globalen Erwärmung erforschen soll, während diese Tatsache in ihren Berichten keine Erwähnung mehr findet, seit das Schiff im Eis stecken geblieben ist?

9. Warum hat man in allen diesen Berichten – und der Expeditionsleiter selbst – es abgelehnt zu erwähnen, dass das Meereis um die Antarktis während der letzten drei Jahrzehnte stetig zugenommen hat – und dass die Eisbedeckung derzeit viel größer ist als zu Zeiten von Douglas Mawson vor einem Jahrhundert?

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Nicola Scafetta und Richard Willson haben sich die Sonnenaktivität der letzten 10 Jahre auf Basis von Satellitenmessungen angeschaut. Die Forscher fanden Hinweise darauf, dass die Gezeitenkräfte der Planeten die Sonnenaktivität beeinflussen, insbesondere in Zeiten erhöhter Sonnenaktivität während der Maxima des 11-Jahres-Sonnenzyklus. Hier ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit, die im November 2013 im Fachmagazin „Pattern Recognition in Physics“ erschien:

We conclude that solar activity is likely modulated by planetary gravitational and electromagnetic forces acting on the Sun. The strength of the Sun’s response to planetary forcing depends nonlinearly on the state of internal solar dynamics; planetary–Sun coupling effects are enhanced during solar activity maxima and attenuated during minima.

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DH7FB hat einmal die arktische Meereisentwicklung der aktuellen Saison im Kontext der Vorjahre unter die Lupe genommen. In seinem Beitrag im WZForum geht er auch auf die Eisdicke ein. In der Kategorie „Eis-Differenz zum Vorjahr“ sticht das Jahr 2013 markant heraus: Nach dem Schmelzrekord 2012 hielt sich das Schmelzen 2013 in Grenzen. Noch selten hat das Eis im Vergleich zum Vorjahr so stark zugenommen wie 2013.

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Björn Lomborg hat die geplante EU-Klimapolitik überprüft. Er errechnete, dass die EU bis zum Ende des Jahrhunderts 7 Trillionen-Dollar für Maßnahmen ausgeben wird. Folgt man den IPCC-Modellen, würde die Erwärmung aufgrund der getroffenen Maßnahmen allerdings nur um 0,05°C abgebremst werden, was vernachlässigbar ist. Auch der Meeresspiegel würde nur um 9 mm aufgehalten, also etwa 1 mm pro Trillionen Dollar. Lomborg kritisiert in einem Beitrag die Ineffizienz der europäischen Klimapolitik und fordert Nachbesserungen.

Artikel auf Slate.com lesen.

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In der katholischen Kirche regt sich Widerstand gegen den ungeprüft nachgebeteten Klimaalarmismus. Auf der katholischen Nachrichtenplattform kath.net erschien am 4. Dezember 2013 der folgende Artikel (Auszug):

Vorhersagen über den Klimawandel entsprechen nicht den Fakten
Die Temperatur der Erde ist laut Klimarat seit 15 Jahren unverändert – In fast keiner Zeitung war gestanden, dass der Südpol 2012 so viel Eisfläche hatte wie noch nie seit Beginn der Messungen […] Und trotzdem glaubten noch immer die meisten Bürger, es gebe ein dramatisches globales Abschmelzen der Gletscher. Für die Behauptung fehle aber jede wissenschaftliche Grundlage, so der Journalist: „Nur ein winziger Bruchteil der Gletscher, im Promillebereich, wird überhaupt untersucht.“ Von weltweit 160.000 Gletschern lägen nach Angaben des Gletscherforschers Jonathan Bember gerade einmal von 120 Daten vor. Und keinesfalls alle Gletscher, über die Informationen vorliegen, schmölzen: „Manche wachsen, manche werden kleiner.“ Kaum sei beispielsweise berichtet worden, „dass der Nordpol aktuell einen Zuwachs von 1,6 Millionen Quadratkilometern Eisfläche hat (60 Prozent mehr als im Spätsommer 2012)“. Ebenso habe in fast keiner Zeitung gestanden, dass der Südpol 2012 so viel Eisfläche hatte wie noch nie seit Beginn der Messungen.

Ganzen Artikel auf kath.net lesen.

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Der Klimawandel bedroht den kuscheligen Eisbären? Schnee von gestern. Es sind die Jäger. Im Jahr 2012 wurden in Kanada mehr Eisbären geschossen als erlaubt, nämlich 740, was fast 5 Prozent der gesamten Population entspricht. Der SRF berichtete am 4. Dezember 2013:

2012 wurden mehr Eisbären geschossen als erlaubt. Umweltschützer protestieren scharf – doch es ist unklar, ob und wie sich der Klimawandel auf den Bestand der Bären auswirkt. […] Auch WWF forderte einen besseren Schutz der Bären, deren Lebensraum durch den Klimawandel bedroht sei. Dieser These widerspricht aber die Tatsache, dass die Gesamtzahl der Eisbären in Kanada seit 2007 zugenommen hat, wie aus Unterlagen der kanadischen Umweltbehörde vom Dezember 2012 hervorgeht. Eine kürzlich erschienene Studie zeigte ebenfalls, dass eine beobachtete Population nahe des Nordpolarmeers trotz Schwund des Polareises stabil blieb. Dies lässt sich dadurch verstehen, dass mit einem Rückgang der Eisflächen nicht unbedingt weniger Robben vorhanden sind, von denen sich Eisbären ernähren.

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Anfang Dezember 2013 wütete Orkan Xaver in Deutschland. Es entstanden viele Schäden. Die gute Nachricht: Der Sturm hat nichts mit dem menschengemachten Klimawandel zu tun, wie Die Welt zitiert am 5. Dezember 2013 Mojib Latif:

Beim Orkantief «Xaver» handelt es sich nach Aussage des Klimaforschers Mojib Latif um einen normalen Herbststurm. «Wir haben zwar in kürzester Zeit zwei schwere Stürme gehabt, aber daraus kann man jetzt keinen Trend ablesen», sagte Latif am Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix.

Trotzdem war der Sturm natürlich Medienthema Nummer eins, oftmals auch mit Verknüpfung zum Klimawandel. Die Leute lieben Katastrophen. Eine Journalistikprofessorin kritisierte jetzt den medialen Umgang mit dem Naturereignis, wie Die Welt am 6. Dezember 2013 berichtete:

Der Umfang der Berichterstattung über heftige Unwetter hat nach Angaben der Journalistikprofessorin Irene Neverla mit Orkan «Xaver» eine neue Stufe erreicht. Noch nie sei so viel über eine extreme Wetterlage geschrieben und gesendet worden, sagte sie in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Neverla befasst sich seit Jahren mit der Medienberichterstattung zum Klimawandel und den sogenannten Extremwetterereignissen. Sie ist an der Uni Hamburg tätig. Journalisten hätten bei Orkan und Sturmflut zum Teil auch das rechte Maß verloren. «Nicht nur in der Menge, sondern es war auch oft sensationalistisch», sagte Neverla.

Auch ein Sturm, der Großbritannien im Oktober 2013 heimgesucht hatte ist laut Met Office zum Glück keine Folge des anthropogenen CO2-Ausstoßes sondern fällt in die Kategorie „normaler Sturm“.

 

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