Das Klima unter Generalverdacht

Johannes Kaufmann am 7. August 2018 in der Braunschweiger Zeitung mit einem mutigen Kommentar. Vermutlich wird er dieses Jahr keine Weihnachtskarte aus Potsdam bekommen:

Politik machen mit der Klimakatastrophe
„Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung allerdings führt immer wieder die totale Katastrophe ins Feld, die jede Abwägung erschlägt. Dahinter steckt die Überzeugung, dass der demokratische Prozess beim Klimawandel versage.“

Weiterlesen in der Braunschweiger Zeitung (für Abonnenten).

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Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bringt Vernunft in die Extremklimadebatte:

Extremwerte: Das Klima unter Generalverdacht

In der Klimawandeldiskussion wird oft die bereits stattfindende Zunahme der Klimavariabilität unterstellt: „Das Klima wird verrückter.“ Ständig versorgen uns Medien mit neuen Rekorden, Versicherungen mit explodierenden Schadenskurven, im Jahresabstand folgen 100-jährige Extremereignisse. Es folgt eine rationale Annäherung an die Frage, ob das Klima gegenüber früher generell extremer geworden ist und ob das die Folge des anthropogen verstärkten Treibhauseffekts ist.

Im Gegensatz zu langfristigen Trends gehören Extremwerte zu den unsicheren Tatsachen. Vor der eigentlichen Besprechung der Entwicklung der Klimaextremwerte ist daher der Hinweis auf den Zusammenhang zwischen der zeitlichen Auflösung und der Qualität der zugrunde liegenden Messdaten hilfreich. Extremereignisse wie Starkregen, Hagel, Muren, Sturm usw. werden hier nur am Rand behandelt, da sie Daten mit täglicher oder subtäglicher zeitlicher Auflösung erfordern. An der Verfügbarkeit qualitätsgeprüfter Tagesdaten wird im Alpenraum zwar gearbeitet, die dafür unbedingt erforderliche Homogenisierung ist aber noch wesentlich schwieriger als bei Monatsdaten. Die Frage der Homogenisierung von Klimareihen in täglicher Auflösung ist international noch nicht befriedigend gelöst. Das Hauptproblem liegt darin, dass kurzzeitige extreme Wetterereignisse räumlich noch viel unterschiedlicher sind als Monats- oder Jahresmittel. Das erfordert nicht nur bei der Homogenisierung sondern auch bei der Analyse eine Messnetzdichte, die nur regional annähernd gegeben ist.

Weiterlesen bei der ZAMG

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Spiegel Online (SPON) am 9. September 2018:

Klimawandel in Bolivien: Auf dem Trockenen
Laut bolivianischer Verfassung ist Wasser ein Menschenrecht. Wasservorräte sind staatlich kontrolliert, trotzdem gibt es viel zu wenig davon. Ganze Seen sind ausgetrocknet, wie der Lago Poopó.

Dazu zeigt SPON ein herzzereißendes Video. Der böse Klimawandel. Aber halt: Der See war in der Vergangenheit immer wieder schonmal ausgetrocknet? What’s new? Siehe unseren Beitrag „Um Antwort wird gebeten: Lago Poopó-Ente jetzt auch im SRF – Warum hat der Faktencheck versagt?

 

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