Bundesregierung lehnt TÜV-Pflicht für Windräder ab

Unsere Schulen sind zur Neutralität verpflichtet. Parteienwerbung und andere Lobbyarbeiten sind nicht gestattet. Umso erstaunlicher ist eine Werbeaktion von Klimaaktivisten, mit deren Hilfe sie ihr Gedankengut in den Schulen verbreiten wollen. Es handelt sich um die „Schulaktion Klimawandel“ von CARE. Die vom Systembetreuer der Pestalozzi-Förderschule Schweinfurt betriebene Plattform Lehrerrundmail.de warb dafür aktiv:

Schulaktion Klimawandel – WE CARE.

Deutschland-Luxemburg e.V. hat eine neue „WE CARE.“-Schulaktion zum Thema Klimawandel begonnen! Die Hilfsorganisation lädt Schulklassen ein, das Thema auf den Stundenplan zu setzen und stellt dazu Unterrichtsmaterialien mit Informationen und Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Fokus steht in diesem Jahr das Land Madagaskar. Der Inselstaat vor Ostafrika kämpft schon heute mit den Folgen des Klimawandels, heftigeren Stürmen und längeren Dürren.

Die Schulaktion bietet viele Möglichkeiten, aktiv zu werden: Papierschöpfen oder eine Schulhof-Rallye auf madagassisch, Insel-Gewürztee und -kuchen auf dem Schulfest oder eine Baumpflanzaktion sind einige der Ideen und Anregungen, wie Schüler und Lehrer sich engagieren können. Zudem ruft CARE die Schulklassen zur Teilnahme an einem Kurzfilm-Wettbewerb auf. Dabei kann jede Klasse einen Film für Gleichaltrige darüber drehen, was Klimawandel bedeutet und wie man ihn aufhalten kann. Der beste Film wird mit einem Profi-Filmworkshop für die ganze Klasse prämiert und auf der CARE-Homepage sowie bei Youtube veröffentlicht.
Lehrer können die Unterrichtsmaterialien – das Schulinfopaket Klimawandel – bei CARE online anfordern. Wer sofort einen Blick hinein werfen möchte, kann die Materialien auch bequem im Downloadbereich am unteren Ende der Infoseite herunterladen:
http://www.care.de/schulaktion-klimawandel.html

Das ist erschreckend. CARE betätigt sich als Klimaaktivistenorganisation und verbreitet fragwürdige klimaalarmistische Aussagen in deutschen Schulen. Gerade das gewählte Beispiel Madagaskar zeigt, dass die Realität ganz anders aussieht. Weder ist die Häufigkeit von Stürmen langfristig angestiegen, noch ist ein klarer Dürretrend zu erkennen. In Wirklichkeit prägen natürliche Klimaoszillationen das Geschehen, ein Fakt, der den Schülern vorenthalten wird. Siehe unsere Blogbeiträge:

Die CARE-Geschichte ist schon ein paar Jährchen her. Ob sich etwas gebessert hat? Im April 2017 brachte Lehrerrundmail.de einen markierten Werbeartikel, der bezweifelte, dass Windkraftanlagen größe Schäden in der Vogelpopulation verursacht. 100% Aktivistengedankengut, aufbereitet für deutsche Lehrer, und offenbar sogar ein bezahlter Werbeartikel. Absolut grenzwertig:

Mythos: Vogelschlag durch Windenergie

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Eines der Hauptargumente gegen Windkraftanlagen wird in schöner Regelmäßigkeit aus der Schublade geholt. Vögel würden gegen die Rotoren fliegen und sterben. Die fürchterlichen Bilder von geschredderten Vögeln empören. Was ist Fakt?

Als Erstes: verlässliche Zahlen zu finden ist schwierig. Zum einen, weil doch hinter jeder Veröffentlichung ein bestimmter Zweck steht – entweder die Zahlen zu minimieren („ist ja alles gar nicht so schlimm“), oder um sie zu maximieren („ist schrecklich, muss verhindert werden“). Zum anderen, weil die Kadaver / Kadaverteile ja Teil eines natürlichen Kreislaufes sind und durch Fleisch-/Aasfresser vertilgt werden, bevor man sie findet.

Dies sind nach diversen Quellen wie BUND Naturschutz, BWE, UDI die Ursachen für das Schrumpfen der Vogelpopulationen:

  • Verlust an Natur und Lebensräumen
    Immer intensivere Bebauung, Landwirtschaft, immer weniger Wald, Wiesen, freie Natur – das verhindert erstens Nestbau, zweitens fehlt das Futter für die Vögel.
  • Abnahme freßbarer Insekten
    In machen deutschen Gebieten gibt es schon 80 Prozent weniger Insekten als früher. Pestizide, Einheitsbepflanzung statt Fruchtfolge, englischer Rasen oder gar Beton statt grüner Blumenwiese – gerade in der Aufzuchtphase fehlt die eiweißreiche Kost für den gefiederten Nachwuchs.
  • Vogelschlag an Eisenbahnen
    Pro Streckenkilometer kommt es je nach gefahrener Geschwindigkeit zu 0,29 bis 61 Vogelschlägen im Jahr. Bei 160 km/Stunde sind es beispielsweise nach sieben verschiedenen Langzeitstudien rund 20 tote Vögel je km. Eulen und Greifvögel wie Bussard, Schleiereule, Steinkauz und Seeadler sind besonders betroffen. Weil Züge inklusive der Stromabnehmer bis zu 8 Meter hoch sind, gibt es sehr viel mögliche Aufschlagfläche.
  • Vogelschlag durch Autos
    Hier gibt es leider keine Studien oder Zahlen. Vor allem Greifvögel sind betroffen – jeder von uns kennt ja an Autobahnen das Bild, wie der Bussard auf einen Pfosten direkt an der Strecke sitzt und auf Beute lauert. Oder dann eben tot auf der Straße liegt ….
  • Vogelschlag an Glasscheiben, Fenstern und Gebäuden
    Hier wiederum gibt es Zahlen: mindestens 18 Millionen getötete Vögel sind es jährlich in Deutschland.
  • Vogelschlag an Windenergieanlagen
    Im direkten Vergleich: 100.000 bis 200.000 Vögel sind es nach Messungen und Hochrechnungen pro Jahr. Bei knapp 28.000 Windkraftanlagen onshore sind das 3,5 bis 7 tote Vögel je Windrad und Jahr. Das schafft die „durchschnittliche“ nächste Todesursache spielend …
  • Freilaufende oder verwilderte Katzen
    Es gibt ca. 8 Millionen Katzen in Deutschland. Schätzen wir mal, dass jede zweite ein Freigänger ist. Und jeder dieser Freigänger nur 1 Vogel pro Monat tötet und „apportiert“, und das auch nur in den warmen Monaten. Dann sind wir bei 5 Monaten mal 4 Millionen gleich 20 Millionen.

Natürlich ist jeder durch eine unnatürliche Ursache umgekommene Vogel ein toter Vogel zu viel. Aber ausschließlich Windkraftanlagen zu diskriminieren, während wir uns schon an die anderen Ursachen „gewöhnt“ haben (wer will schon auf Zug, Auto, Gebäude verzichten?) – das wäre falsch.

Übrigens, Zugvögel wie Kraniche und Singvögel fliegen deutlich höher als das höchste Windrad … ihre Flughöhe liegt ab 500 Metern, Windräder sind max. 230 Meter hoch.

Was passiert da an unseren Schulen? Dazu passt auch die folgende Meldung auf welt.de vom 18. August 2018:

Bundesregierung lehnt TÜV-Pflicht für Windräder ab
Havarien von Windkraftanlagen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Doch das Wirtschaftsministerium möchte trotzdem keine Prüfpflicht für die Anlagen einführen – und beweist gleichzeitig, dass es das Problem gar nicht genau überblickt.

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Und schließlich noch dieser Welt-Artikel vom 22. August 2018:

Europa kann die deutsche Stromversorgung nicht retten
Die Bundesregierung vertraut darauf, dass Deutschland in Zeiten ohne Wind und Sonne Elektrizität von den Nachbarländern importieren kann. Eine riskante Fehleinschätzung zeigt eine neue Studie: Kaum ein Nachbar hat noch Kraftwerkskapazitäten übrig.

Weiterlesen auf welt.de

 

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