Axel Bojanowski wirbt für solidere Medienberichterstattung zum Klimawandel

In Bremen fand kürzlich ein Treffen der Wissenschaftjournalisten statt, bei dem es auch um die Medienberichterstattung zum Klimawandel ging. Das NDR-Medienmagazin Zapp berichtete über das Thema in einem sehenswerten Beitrag. Darin bekräftigte Axel Bojanowski von Spiegel Online die Notwendigkeit, die wissenschaftlichen Ergebnisse und Entwicklungen ergebnisoffen und korrekt darzustellen. Textauszug von der Zapp-Webseite:

Axel Bojanowski findet, das ist dringend nötig – wenn es ums Klima geht. Bojanowski ist Fachredakteur bei „Spiegel Online“. In Bremen platziert er seine Kritik: Viele seiner Kollegen würden lieber Katastrophen-Szenarien verbreiten, statt den Forschern kritisch auf die Finger zu schauen und dem Publikum auch zu erzählen, dass Modelle, die das Klima für Jahrzehnte voraussagen, ihre Unschärfen haben. „Da wird berichtet, als ob Wissenschaftler vom Berg kommen mit einer großen Steinplatte in der Hand, in der die Wahrheit graviert ist“, mahnt Bojanowski. Gerade in der Klimaberichterstattung machten es sich viele Medien auch zu einfach – aus Bequemlichkeit oder weil ihnen mitunter auch die Zeit fehlt. „In Deutschland werden immer dieselben fünf, sechs, sieben Experten zitiert von Tausenden von Wissenschaftlern. Man wird als Journalist schon gefragt: Sag mal, warum zitierst du die dann nicht mal?“

Ganzen Text auf der Zapp-Webseite lesen, dort auch das ausgezeichnete 5-minütige Video. Auf jeden Fall anschauen! Die Folien zum Vortrag stellt Bojanowski auf seinem Twitter-Account zur Verfügung.

Auf der anderen Seite des Spektrums räumt Christopher Schrader (früher Süddeutsche Zeitung) im Video unumwunden ein, dass er in seinen Artikeln einer persönlichen Mission folgt und wissenschaftliche Unsicherheiten lieber unerwähnt lässt, um in der Bevölkerung keine Unruhe und Zweifel hinsichtlich der Energiewende aufkommen zu lassen. Damit hätte Schrader natürlich perfekt in die Medienlandschaft der DDR gepasst. Schrader ist eng mit dem klimatischen Establishment verbandelt, kann dadurch gar nicht mehr richtig objektiv über deren Arbeit berichten. Gerne stellt sich Schrader dem PIK und der Klimakirche als Bühnenaufpasser zur Verfügung oder führt völlig unkritische Interviews mit dem ehemaligen PIK-Chef Schellnhuber. Schrader versteht sich nicht als Journalist, dessen Rolle die Buchautoren Schneider und Raue („Das neue Handbuch des Journalismus, 2006“) so beschreiben:

Nur Journalisten  füllen die lebenswichtige Rolle aus, die das demokratische Staatswesen ihnen zuweist: Indem es die Wahlentscheidung in die Hand aller erwachsenen Bürger legt, baut es darauf, dass die Wähler wenigstens einigermaßen den Hintergrund und das Für und Wider ihrer Entscheidungen kennen; die Journalisten sind die Instanz, deren Aufgabe es ist, ihnen zu diesem Informationsstand zu verhelfen. 

Vielmehr ist Schrader missionierender Agitator. Wenn man es weiß, ist schon viel gewonnen, um seine publizierten Meinungen einzuordnen.

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Friedrich Merz (CDU) warnt davor, die Liste von Asylgründen auf den Klimawandel auszudehnen, wie die Tagesschau am 21. November 2018 berichtete:

Der frühere Unionsfraktionschef verlangte zudem eine Klarstellung darüber, dass durch den UN-Migrationspakt keine neuen Asylgründe geschaffen werden. Das müsse in „geeigneter Weise klargestellt werden“, sagte er und schlug dafür eine Protokollerklärung der Bundesregierung oder eine Entschließung des Bundestags vor. Zum Beispiel dürfe der Klimawandel nicht als politische Verfolgung und damit Asylgrund gelten. „Das sind Dinge, die wir in Deutschland auch durch die Hintertür nicht akzeptieren können.“

 

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