Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 7/18: Das arktische Klima

Hier schreibt Fritz Vahrenholt seine monatliche Kolumne. In allgemeinverständlicher Form berichtet er über neue Entwicklungen aus den Klimawissenschaften – und natürlich von unserer lieben Sonne. Ganz unten auf der Seite finden Sie ein Archiv aller seiner Rundbriefe.

5. August 2018
Die Sonne im Juni und das arktische Klima

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst muss ich um Verständnis bitten, dass Sie den Juni-Bericht erst im August erhalten. Wie Sie sehen, haben wir den Provider gewechselt und verwenden ein neues Format des Newsletters. Das dauerte dann doch länger als geplant.
Die Sonne war (wie könnte es anders sein in diesen Jahren) auch im Juni nur unterdurchschnittlich aktiv. Die Einzelheiten sehen Sie in der Anlage oder hier.

Schwache Aktivität der Sonne und der heisse Sommer in Deutschland schliessen sich nicht aus. Denn die Aktivität der Sonne wirkt sich erst mit einem Zeitverzug von Jahren  bis Jahrzehnten auf unser Klima aus.
Die Hitzeperiode dieses Sommers wird zwar von vielen benutzt, um nun endlich den endgültigen Beweis für den vom Menschen erzeugten Klimawandel zu präsentieren – so etwa Mojib Latif, der erklärt, „der Sommer lasse sich nicht mehr mit „normaler Klimavariabilität“ erklären“.

Nun, wie sehen denn die globalen Temperaturen im Juli aus, denn nur global kann sich ja der Einfluss des menschengemachten CO2 auf das Klima niederschlagen. Es liegen nun für Juli die satelliten- gestützten globalen Messungen der UAH (University of Alabama) vor. Danach gibt es im Juli gegenüber Juni einen leichten Anstieg der globalen Temperaturen im Vergleich zum 30- jährigen Mittelwert von etwa 0,1 °C. Aber dabei blieben die Temperaturen auf der Nordhemissphäre konstant. Nur die Südhalbkugel erwärmte sich etwas stärker.

Kein klimatischer Ausschlag auf der Nordhalbkugel, wohl aber ein einmalig schönes Sommerwetter in Deutschland, das wir 2003 und 2006 schon einmal geniessen konnten  ( der Juli des WM Sommermärchens 2006 war 2 Grad wärmer, wie uns der Meteorologe Kachelmann in Erinnerung ruft). Und so gibt es natürliche Erklärungen eines stabilen Hochdruckgebietes über Nord- und Mitteleuropa, das von Westen kommende Tiefdruckgebiete abblockt.

Flankiert wird dieses Hoch durch eine ausgeprägte Abkühlung im Nordatlantik um Grönland und im Süden vor Westafrika.
Und so wundert es nicht, dass das Meereis um Grönland alles andere macht, als zu verschwinden: Bis Anfang Juli waren noch  etwa 95 % des Mittelwertes an Eisausdehnung vorhanden, soviel wie seit 2010 nicht mehr.Dieses Bild des Rückgangs des sommerlichen Eisverlustes hat sich seit 2012 entwickelt (s. Anlage oder hier).

Das ist natürlich keine Katastrophenmeldung als eher ein Beleg, dass nicht das menschengemachte CO2 allein wirksam ist. Vieles spricht dafür, dass die atlantische Oszillation AMO sich hier auswirkt. Wir kommen zum Ergebnis, dass der CO2 -Effekt ( wieder einmal) nur etwa halb so groß ist, wie er vom mainstream der Klimawissenschaft angenommen wird und man selbst in 100 Jahren noch immer Sommereis im arktischen Meer wird beobachten können.

Das wäre doch eigentlich eine schöne Nachricht, die uns auch den warmen sonnigen Sommer geniessen lassen könnte. Aber wenn selbst Klimawissenschaftler mit der Behauptung, dieser Sommer sei ein Beweis für die Klimakatastrophe, die Öffentlichkeit beeinflussen, wie kann man dann Politikern verübeln, wenn Sie das sommerliche Wetter benutzen, um Forderungen nach einem Miilliardenfonds für Folgen des Klimawandels (Baerbock)  oder ein Zuwanderungsrecht für Klimaflüchtlinge (Göring-Eckardt) zu thematisieren.

Geniessen Sie die restlichen Sommertage.

Herzlichst
Ihr
Fritz Vahrenholt

 

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